Uwe Harnos sowie wartende Journalisten in Frankfurt
Foto: Weiß/imago
Auch um 15 Uhr gibt es noch keinen neuen DEB-Präsidenten. Die DEB-Mitgliederversammlung läuft. Diese hatte schon zu Beginn mit einer Überraschung begonnen, denn der bisherige Präsident Uwe Harnos hatte erklärt, nicht mehr anzutreten. Dies sickerte durch, auch wenn die Journalisten noch von der Versammlung ausgeschlossen sind. Allerdings wurde ihnen erlaubt, auf dem Gang mitzuhören. (siehe Foto).
"Die letzten beiden Jahre haben Spuren hinterlassen", so Harnos zu den Gründen, nicht mehr für das Amt des DEB-Präsidenten anzutreten. Nachdem Harnos lange Zeit wie der einzige Kandidat für den Posten aussah, hatte sich in den letzten Monaten und Wochen Franz Reindl als Gegenkandidat positioniert.
"Die letzten beiden Jahre haben extrem Kraft gekostet, außerdem gibt es gesundheitliche Gründe", sagte Harnos. Sein Arzt habe ihm gesagt, er solle den Stress reduzieren: "Oder mein Körper wird den Stecker aus der Dose ziehen." Er blicke nicht im Groll zurück und werde dem neuen Präsidium als Ratgeber zur Verfügung stehen. Ob er seine Funktion als Rechtsberater weiter ausüben wird, solle das neue Präsidium entscheiden. Er wolle sich um seine Familie, Freunde und Hobbys kümmern, die in den letzten Jahren zu kurz gekommen seien.
Stand 15 Uhr war der Finanzbericht abgeschlossen, zu dem es sehr viele Nachfragen gab. Allein 2011 habe es 650.000 Euro Verlust gegeben. "Das kann ich mir nicht erklären", sagte Harnos. In Zeiten ohne Weltmeisterschaften habe man rund 250.000 Euro Verlust pro Saison gemacht, dies habe man aber durch Einnahmen bei eigenen Weltmeisterschaften von rund zwei Millionen Euro kompensieren können. 2014 wolle man mit einer schwarzen Null herausgehen. Ob das aktuelle Präsidium entlastet wird, wird sich noch entscheiden.
Michael Bauer/Torsten Weiß