Die Zukunft des EV Füssen entscheidet sich am Freitag
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Die Zukunft des EV Füssen befindet sich weiter im Schwebezustand. Am Dienstag Abend fand ein Gespräch bei Füssens Bürgermeister Paul Iacob mit Vertretern des EV Füssen und der zweiten Interessengruppe aus Gesellschaftern des ESV Kaufbeuren statt. Nach Auskunft des Bürgermeisters gegenüber der Allgäuer Zeitung sei dieses Treffen "absolut konstruktiv" verlaufen, doch konkrete Ergebnisse gibt es noch nicht.
Schließlich wolle die Kaufbeurer Gruppe laut Allgäuer Zeitung bei einer Gesellschafterversammlung am Freitag eine Entscheidung fällen. Dabei gehe es nicht darum, den Verein zu übernehmen, sondern nur eine GmbH zu gründen, wenn der Einstieg wirtschaftlich Sinn macht. Zur Entscheidung soll auch weiteres Zahlenmaterial hinsichtlich der Spielbetriebskosten und Sponsoreneinnahmen beitragen, das der noch amtierende Geschäftsführende Vorstand Jürg Tiedge der Gruppe vorlegen will.
Hintergrund des möglichen Einstiegs könnte ein Zusammenschluß der DNL-Teams EV Füssen und ESV Kaufbeuren im Nachwuchs sein. Zudem könnten die Kaufbeurer dann in Füssen auch eine zweite Eisfläche nutzen. Thomas Petrich, Gesellschafter der GmbH wird in der Allgäuer Zeitung mit den Worten zitiert: "Für uns gibt´s da kein rot-gelb oder gelb-schwarz, es geht nur um den Sport."
Nach Rücksprache mit DEB-Direktor Oliver Seeliger am Mittwoch wurde der anberaumte Termin bestätigt. "Dann heißt es Hopp oder Topp", so Seeliger, der wie angekündigt, spätestens am Montag über die Oberliga-Zukunft des EVF entscheidet. Größtes Interesse liegt dabei auf der Regelung, wie die Schulden zurückgezahlt werden.
Eine unabhängige Expertengruppe hatte einen Schuldenstand von 430.000 Euro festgestellt. Eine Forderung, dass Jürg Tiedge zumindest den Schuldenstand aus eigener Tasche deutlich reduziert, ist laut Tiedges Anwalt, Uwe Harnos, unmöglich. Schließlich verzichte Tiedge laut Angaben von Harnos gegenüber der Allgäuer Zeitung schon auf 122.000 Euro an zukünftigen Vermarktungserlösen, die nun nicht mehr zu erzielen sind. Tiedge habe diese Summe aus seiner GmbH vorgestreckt, um Gläubiger zu bedienen. "Und er würde noch einmal 55.000 Euro frisches Geld einbringen", so Harnos gegenüber der Allgäuer Zeitung weiter.
Sollte die Kaufbeurer Gruppe nicht einsteigen, dann bleibt wohl nur noch der Gang vors Amtsgericht. Spätestens am 4. August muss dann dort der Insolvenzantrag eingegangen sein, um sich nicht einer Insolvenzverschleppung schuldig zu machen.
Peter Schnettler