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Mittwoch, 18. November 2015

Ingolstadts Sportdirektor im Interview Jiri Ehrenberger über Trainersuche: Auch Feuerwehrmann ist möglich

Jiri Ehrenberger
Foto: City-Press

Nach dem katastrophalen ersten Saison-Drittel und der daraus resultierenden Entlassung von Chefcoach Manny Viveiros gerät bei DEL-Schlusslicht ERC Ingolstadt zusehends auch Sportdirektor Jiri Ehrenberger unter Druck. Im Interview mit Eishockey NEWS spricht der 60-Jährige über die Suche nach einem neuen Übungsleiter sowie die jüngsten Vertragsverlängerungen.

Herr Ehrenberger, wie ist der aktuelle Stand bei der Trainersuche? Wurden bereits erste konkrete Gespräche geführt?

Jiri Ehrenberger: "Wir sind gerade dabei, den Kandidatenkreis überschaubarer zu machen. Eine Entscheidung noch in dieser Woche wird aber sehr schwierig zu realisieren sein. Wir wollen schließlich auch keine Kurzschlussreaktion machen, sondern überlegt handeln und das Beste aus der Situation machen. Es sind Trainer auf dem Markt, aber am Wochenende wird erstmal weiter Peppi Heiss die Mannschaft betreuen."

Können Sie das Anforderungsprofil für den neuen Head Coach nochmal skizzieren?
Ehrenberger: "Wir brauchen einen erfahrenen Mann, der weiß, was auf ihn zukommt, mit der Situation umgehen kann und vielleicht die Liga auch schon ein bisschen kennt. Jemanden, der noch nicht im Profi-Bereich gearbeitet hat, wollen wir nicht ins kalte Wasser reinschmeißen. Von der Spielphilosophie her sollte der neue Trainer für aggressives Eishockey stehen. Vier oder fünf Spieler hinten vor dem eigenen Tor sind nicht das, was wir in Ingolstadt sehen wollen."

Muss der neue Übungsleiter denn zwangsläufig eine längerfristige Lösung sein, oder besteht auch die Überlegung, eine Art Feuerwehrmann bis zum Saisonende zu holen?

Ehrenberger: "Beide Varianten sind denkbar. Das hängt auch von der Person ab, die wir bekommen können. Im Vordergrund steht für uns momentan aber die laufende Saison und dass wir da noch das Leistungsvermögen aus dem Team herausgekitzelt bekommen."

Welchen Eindruck haben Sie von der Arbeit von Interimstrainer Peppi Heiss?

Ehrenberger: "Peppi versucht, alles gut zu machen. Er kennt die Mannschaft und macht sich Gedanken, ob er die eine oder andere Sache ändern kann. Wir müssen jedenfalls davon ausgehen, dass er noch ein paar Spiele verantwortlich sein wird."

Sie haben Anfang der Woche die Vertragsverlängerungen mit den Verteidigern Dustin Friesen und Patrick McNeill vermeldet. War der Zeitpunkt bewusst gewählt, um angesichts der schwierigen Lage ein Zeichen zu setzen?
Ehrenberger: "Nein, das hatte mit der Situation eigentlich wenig zu tun. Mit Dustin war schon seit September ganz klar abgesprochen, dass wir in der Länderspielpause unsere Gespräche zu Ende führen. Und bei Patrick McNeill war das Vorgehen ähnlich. Auch da haben wir schon früher vereinbart, dass wir Ende Oktober oder im November die Sache fixieren, wenn er bleiben möchte. Wir wussten vorher, dass in der Länderspielpause personell einiges passieren könnte."

Stehen denn weitere Entscheidungen beim spielenden Personal unmittelbar bevor?

Ehrenberger: "Es wird sicherlich nicht nächste Woche schon die nächsten Vertragsverlängerungen geben, aber wir haben nunmal sowohl bei den Ausländern als auch im deutschen Sektor einige auslaufende Verträge. Jetzt haben wir mit zwei Leuten aus der Hintermannschaft verlängert, aber vorne im Sturm ist auch noch einiges offen. Das werden wir jetzt alles genau beobachten."

Interview: Stefan Wasmer


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