Die PK vor dem Winter Derby in Dresden.
Foto: City-Press
"Meine Frau war die erste, die mir davon erzählt haben, dass wir ein Winter Classic haben. Und sie hat mir auch erzählt, dass Bill die andere Mannschaft trainieren wird", erklärt Weißwassers Coach Paul Gardner, wie er vom Winter Derby 2016 in Dresden erfahren hat. Genau wie sein Gegenüber, Bill Stewart, ist Gardner erst seit Kurzem in der DEL2 an der Bande, und schon erwartet die beiden, die sich aus Kanada und der NHL "schon fast ein Leben lang" kennen, dieses Megaevent am Samstag. "An so einem Event teilnehmen zu dürfen, darauf musst du stolz sein", so Stewart.
Einlass ins Stadion Dresden ist bereits um 13 Uhr, ab 14 Uhr steigt das Legendenspiel Ost gegen West. Teilnehmen werden an diesem unter anderem Franz Reindl, Tino Boos, Andreas Renz, Dieter Frenzel und Gerhard Müller. Die Nationalhymne gibt es dann dank der Unterstützung von Eislöwen-Partner Eisbären Berlin von der Rockband Karat. "Bei so einem einmaligen Event wie dem Winter Derby Dresden muss man als Eishockeyfan - wie ich es bin - einfach dabei sein. Ich freue mich nach diesem für mich so emotionalen Jahr 2015 sehr darauf, vor der einzigartigen Kulisse im Stadion Dresden zu spielen und hoffe natürlich auf eine packende Partie", sagt deren Star-Gitarrist Bernd Römer.
Spielbeginn ist gegen 16:15 Uhr. Die Partie wird vom MDR live im FreeTV übertragen. Außer auf Stefan Mann werden die Lausitzer Füchse dabei auf alle Spieler zurückgreifen können. "Einige Spieler haben Blessuren, aber alle wollen dabei sein morgen und werden deshalb auch fit sein", bestätigt Gardner. Unter den Spielern mit Blessuren findet sich auch Thomas Götz, der sich das Freiluftspiel aber auf gar keinen Fall entgehen lassen will: "Man muss einfach dabei sein. Es wird ein absolutes Event, 30.000 Leute werden uns zuschauen." Götz kennt Freiluftspiele nur noch aus seiner Zeit in Niesky, die inzwischen lange zurückliegt: "Vor zwölf Jahren habe ich zuletzt Freiluft gespielt, das ist sehr lange her."
Ungewohnt ist der Rahmen sicher auch für Dresdens Steven Rupprich, der sich aber schnell mit dem Stadion Dresden anfreunden konnte: "Die Qualität vom Eis ist wahnsinnig gut. Bei dem super Wetter hat es auch wahnsinnig Spaß gemacht, zu trainieren." Am Freitagabend werden beide Teams noch einmal unter Flutlicht trainieren, sozusagen als Generalprobe für das Spiel am Samstag. Dresdens Coach Stewart ist sich sicher, dass morgen jeder alles aus sich herausholen wird: "Das Spiel ist für alle Beteiligten auch ein Möglichkeit, sich auf großer Bühne zu präsentieren. Und deshalb will jeder auch sein bestes geben."
Und auch für Gardner auf der anderen Seite geht es um mehr als nur drei Punkte: "Die drei Punkte sind sehr wichtig, das wissen wir. Aber für viele ist das eine einmalige Gelegenheit im Leben. Und ich bin sehr stolz darauf, Teil davon zu sein." In der Tabelle der DEL2 trennen den Achten Dresden und den Zwölften Weißwasser derzeit zwölf Punkte. Die Füchse haben sechs Zähler Rückstand auf einen Pre-Playoffplatz, die Eislöwen gar sieben auf Platz sechs und die damit verbundene direkte Playoff-Qualifikation. In den bisher zwei ausgetragenen Duellen 2015/16 konnte jeweils das Heimteam gewinnen: Weißwasser feierte einen knappen 5:4-Erfolg, Dresden einen 4:2-Sieg.
Ab 22 Uhr steigt im Kraftwerk Mitte die offzielle Aftershowparty, zu der man aber nur mit einem separaten Ticket Zutritt hat. Radio Dresden holt dazu Glasperlenspiel live in die beliebte Eventlocation am Wettiner Platz.
Sebastian Groß