Sebastian Elwing mit seiner historischen Ausrüstung.
Foto: City-Press
Wenn schon Eishockey unter freiem Himmel, dann auch richtig Old School. Das dachte sich Torhüter Sebastian Elwing und lief beim Legendenspiel in Dresden mit einer Goalie-Ausrüstung aus den 60-er und 70-er Jahren auf.
"Die Maske ist original von Wolfgang Fischer und Fanghand, Stockhand und Schoner von Roland Herzig", so Elwing. Beides waren Torhüter-Legenden in Weißwasser in den 60-er und 70-er Jahren. Und ein bisschen Geschichtsunterricht gab es auch noch: "Die Maske wird oft mit der von Klaus Hirche verwechselt, aber das ist eine andere. Und die Schoner hießen in der damaligen Zeit noch Matte oder Matratze." Dass sich Elwing damit tatsächlich ins Tor stellen würde, war aber eigentlich nicht unbedingt geplant. Zweimal 20 Minuten bei durchlaufender Uhr spielten die Legenden aus Ost und West gegeneinander. Aber ohne Pause zwischen den zwei Halbzeiten. "Eigentlich wollte ich mich vor meinem Einsatz umziehen, aber dann ging es ohne Pause weiter und ich musste halt so ran."
Am Ende war Elwing froh, dass die historischen Stücke unbeschadet blieben. "Ich habe extra am Freitag noch einmal alles eingefettet, damit es geschmeidig bleibt. Das sind ganz besondere Ausrüstungsgegenstände und es war eine große Ehre für mich, dass mir so etwas ausgeliehen wurde."
Die 2:6-Niederlage von Team Ost gegen Team West konnte freilich auch Elwing nicht verhindern. Das war aber ohnehin nur Nebensache - und nicht einmal Ede Geyer, der Kult-Fußball-Trainer aus dem Osten, der gemeinsam mit Joachim Ziesche Team Ost betreute, wollte sich darüber aufregen und meinte lachend. "Eigentlich müsste ich ja jetzt in die Kabine gehen und so richtig schimpfen, oder!?" Viel lieber genoss aber auch Geyer die einmalige Atmosphäre im Dresdner Stadion.
Tobias Welck