Matt Climie
Foto: City-Press
Der vor einigen Wochen noch heftig kritisierte Matt Climie war zuletzt der Erfolgsgarant der Straubing Tigers. Siebenmal hintereinander war der 32-jährige Goalie bei Trainer Larry Mitchell zuletzt erste Wahl und gewann bei insgesamt nur 14 Gegentreffern fünf dieser sieben Begegnungen. Im Interview mit Eishockey NEWS spricht der Kanadier über den Aufschwung in Niederbayern.
Herr Climie, wie haben Sie nach den schwierigen Monaten November und Dezember die persönliche Wende geschafft?
Matt Climie: "Die mentale Ebene des Sports spielt da sicherlich eine wichtige Rolle. Letztlich ist das Selbstvertrauen ein entscheidender Faktor. Es geht auch einfach darum, nicht über vergangene Spiele nachzudenken, sondern in der Gegenwart zu leben und immer an der eigenen Leistungsfähigkeit zu arbeiten. Außerdem haben wir auch schlicht als Mannschaft noch besser zusammengefunden und ich fühle mich persönlich stärker, wenn ich so wie in den letzten Spielen mit einer gewissen Emotionalität spiele."
Der Rest der Mannschaft erleichtert Ihnen Ihre Arbeit momentan allerdings auch...
Climie: "Wenn man Erfolg haben will, muss man Opfer bringen - und genau das tun wir derzeit. Wir arbeiten hart, blocken Schüsse und sind stark im Backcheck. Nach den Spielen sitzen die Jungs mit Eisbeuteln in der Kabine, aber genau weil wir diesen Preis bezahlen, sind wir im Moment erfolgreich."
Jene nächste Aufgabe heißt am Freitagabend Augsburg. Können die Zuschauer von diesem Duell gegen einen direkten Konkurrenten um einen Platz unter den ersten Zehn eine Partie mit Playoff-Charakter erwarten?
Climie: "Ja, ich denke schon. Eigentlich ist das jetzt die schönste Zeit des Jahres. Jedes Spiel und jeder Punkt sind in dieser Saisonphase von einer unheimlichen Bedeutung. Wir wollen am Ende unbedingt unter den ersten Zehn landen, denn wenn wir das schaffen, kann alles passieren. Meiner Meinung nach können wir in Top-Form mit jedem Team in der DEL mithalten."
Es ist ja Ihre erste Saison in Europa. Gibt es da speziell für einen Torhüter eigentlich eine große Umstellung im Vergleich zum nordamerikanischen Eishockey?
Climie: "Nein, nicht wirklich. Eishockey bleibt überall Eishockey, und gerade als Goalie bleibt die Aufgabe in jeder Liga immer identisch: Es geht darum, keine Pucks ins Netz zu lassen, ganz einfach."
Interview: Stefan Wasmer