Brandon Buck
Foto: City-Press
Der ERC Ingolstadt feierte am Freitagabend im Kampf um die Playoff-Teilnahme in der DEL einen wichtigen, doppelt wertvollen 4:3-Sieg beim direkten Konkurrenten aus Straubing. Einen entscheidenden Anteil am Ingolstädter Erfolg hatte dabei einmal mehr Top-Scorer Brandon Buck, der zwei Treffer zum Dreier beisteuerte. Nach dem Spiel sprach der 27-jährige Mittelstürmer mit Eishockey NEWS über die 60 Minuten sowie die sportliche Situation der Schanzer.
Herr Buck, zur zweiten Drittelpause schien Ihr Team mit einer 4:1-Führung einem souveränen Erfolg entgegenzusteuern, doch dann wurde es im Schlussabschnitt doch nochmal sehr eng. Den Reaktionen nach der Schlusssirene nach zu urteilen, kann solch ein Sieg, der bis zum Ende auf der Kippe steht, allerdings auch mal besonders gut schmecken...
Brandon Buck: "Ja, wenn man gefühlt das halbe Spiel in Unterzahl spielen muss, ist das eigentlich natürlich wirklich nicht das, was man will. Andererseits machen wir in den letzten paar Spielen aber auch viele Dinge richtig, und dann soll es eben einfach manchmal sein mit den drei Punkten. So ein Tag war heute."
War also das Penalty-Killing heute der entscheidende Unterschied zwischen den beiden Mannschaften - gerade im zweiten Drittel, als Ihr Team die große Strafe gegen Benedikt Kohl unbeschadet überstand und später sogar selbst mit einem Mann weniger auf dem Eis traf?
Buck: "Ja, unser Unterzahlspiel funktioniert momentan deutlich besser als zuvor. Alle bei uns wissen jetzt, was in Unterzahl zu tun ist und sind bereit, Opfer zu bringen und Schüsse zu blocken. Wenn man in Unterzahl besteht, ist das nicht nur ein gutes Gefühl für die Penalty-Killer, sondern gibt der ganzen Mannschaft einen Schub. Generell hat unsere Defensive heute aber einen fantastischen Job gemacht, zumal wir in Benedikt Kohl, der bei uns wirklich Maßstäbe in Sachen Arbeitseinstellung setzt, einen unserer Anführer verloren haben und über weite Strecken mit nur fünf Verteidigern auskommen mussten."
Nach einem Durchhänger mit vier Niederlagen in Serie war das für Ihren Club jetzt bereits der dritte Dreier hintereinander. Wie hat die Mannschaft zurück in die Spur gefunden?
Buck: "Naja, uns ist einfach bewusst, dass wir uns jetzt in der entscheidenden Phase der Hauptrunde befinden und wir in der Tabelle nicht da stehen, wo wir vor der Saison stehen wollten. Speziell die Art und Weise, in der wir unmittelbar nach der jüngsten Nationalmannschaftspause das Spiel in Krefeld verloren haben, nachdem wir zuvor schon dreimal hintereinander nicht gewonnen hatten, hat uns extrem wütend gemacht. 48 Stunden später haben wir dann in Düsseldorf gewonnen, indem wir einfach härter als der Gegner gearbeitet haben, und seitdem spielen wir als Mannschaft wieder deutlich besser. So müssen wir weitermachen. Wir treten aktuell ziemlich selbstbewusst auf, allerdings hatten wir in dieser Saison schon häufiger die Gelegenheit, eine richtige Serie zu starten, sind dann aber fast schon zu selbstbewusst geworden. Deshalb gilt es jetzt einfach, trotz der drei Siege ruhig und vernünftig zu bleiben, zumal wir am Sonntag gegen Iserlohn schon das nächste ganz wichtige Spiel haben."
Drei der letzten vier Hauptrundenbegegnungen darf Ihr Club in der heimischen Saturn-Arena bestreiten...
Buck: "Das ist ein großer Vorteil für uns. Es war eine schwierige Saison, aber unsere Fans standen immer hinter uns und haben uns fantastisch unterstützt. Das wissen wir zu schätzen, wir wollen ihnen mit einem guten Endspurt etwas zurückgeben."
Interview: Stefan Wasmer