Christian Rohde wird nach der Saison seine Laufbahn auf dem Eis beenden.
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Ravensburgs Torhüter Christian Rohde wird nach dieser Saison und den Playoffs 2016 seine Karriere beenden und sich der beruflichen Zukunft widmen. Das gab der DEL2-Club am Freitagnachmittag bekannt. "Ich bin jetzt 33 Jahre alt und da muss man sich als Eishockeyprofi mit solch einer Entscheidung beschäftigen" betonte Rohde, der vielerorts nur den Spitznamen "Bazi" trägt.
Auch wenn der Entschluss, nach dieser Saison aufzuhören, schon vor Monaten gefallen ist, sind die nächsten Wochen werden für den Ravensburger Torhüter etwas besonders. "Irgendwann wird natürlich schon der ein oder andere emotionale Moment kommen", räumt er ein. Schließlich ist es auch gar nicht sicher, ob er nochmals in dieser Saison zwischen den Pfosten stehen wird. Nach überstandener Oberschenkelverletzung wird er zwar in der nächsten Woche wieder in die Ausrüstung schlüpfen können, der Spieleinsatz ist jedoch abhängig von sportlichen Belangen der Playoff-Spiele.
Die in den letzten Jahren erlittenen Verletzungen - teils vor oder gar während den Playoffs - spielten bei der Entscheidung zwar eine Rolle, waren aber nicht gänzlich entscheidend, so Rohde. Eine Rolle spielte da eher die Chance, nach der aktiven Profisportkarriere eine Ausbildung zum Fachinformatiker Systemintegration bei einem renommierten Unternehmen gleich in der Nachbarschaft der Ravensburger Eissporthalle zu absolvieren. Damit will Christian Rohde auch im Interesse seiner Familie den Übergang in das Berufsleben bestreiten.
Rohde freut sich neben der beruflichen Perspektive auch auf eine zunächst ungewohnte, aber willkommene Änderung des persönlichen Zeitablaufs. "Ich habe 17 Jahren lang zwischen August und April keine Wochenenden gehabt, das möchte ich jetzt nachholen." Der gebürtige Füssener empfahl sich über die erste Mannschaft des EV Füssen für das Profi-Eishockey. Er stand beim Augsburger EV unter Vertrag und bestritt dort auch seine ersten Spiele in der DEL. Es folgten weitere Stationen in der höchsten deutschen Spielklasse bei Krefeld, Hannover und Duisburg, dazwischen stand er 2002/03 in den Diensten der Bietigheim Steelers.
Zur Saison 2008/09 kam er nach Ravensburg. Außerordentliches Pech in Sachen Verletzung hatte Christian Rohde in der Meistersaison 2010/11, als er sich schon im November schwer an den Adduktoren verletzte. Auch in den Spielzeiten 2012/13 und 2013/14 schlug das Verletzungspech in bzw. vor den Playoffs zu. Trotz der verletzungsbedingten Rückschläge arbeitete der Keeper stets hart an den Comebacks und stand danach wieder als Nummer eins seinen Mann. Seit nunmehr vier Jahren bildete Christian Rohde zusammen mit Kollege Matthias Nemec ein deutsches Torhüter-Duo bei den Towerstars.