Der Check von Jurcina.
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119 Strafminuten am Sonntag in Berlin, 104 am Dienstag in Köln: Die Serie zwischen den Eisbären und Haien ist die ruppigste der DEL-Viertelfinals. Der 4:0-Sieg der Domstädter in Spiel 4 wurde zudem von einer Verletzung überschattet. Bereits in der 7. Minute checkte Berlins Verteidiger-Hüne Milan Jurcina Kölns Angreifer Jean-Francois Boucher derart hart, dass dieser kurzzeitig das Bewusstsein verlor und ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. Erste Diagnose: Schwere Gehirnerschütterung und eine Schnittwunde am Bein. Der Kanadier mit deutschem Pass musste zumindest die Nacht zur Vorsicht im Hospital verbringen. Laut Mitteilung der Haie soll es dem Angreifer aber den Umständen entsprechend gut gehen.
Boucher war bei einem Zweikampf mit Constantin Braun bereits ins Straucheln geraten, als ihn der slowakische Hüne Jurcina (1,93 Meter, 114 Kilogramm) mit einem Check voll am Kopf erwischte. Der Haie-Stürmer blieb auf dem Eis liegen, wurde auf einem Schlitten abtransportiert. Erst nach einer minutenlangen Unterbrechung, an deren Ende die Eismeister eine Menge Blut vom Eis kratzen mussten, wurde die Partie fortgesetzt. Die Referees Marcus Brill und Marian Rohatsch sprachen eine Spieldauer-Disziplinarstrafe gegen den ehemaligen NHL-Profi wegen unkorrekten Körperangriffs aus, Köln nutzte das zu zwei frühen Powerplay-Toren.
"Das ging sehr schnell. Ich habe wie die meisten Leute nur das Ergebnis gesehen", sagte Berlins Trainer Uwe Krupp. Kölns Doppel-Torschütze Philip Gogulla meinte: "Das Foul an Boucher war ein übles Ding. Wir wollten ihm mit dem Sieg etwas zurückzahlen." Ob Jurcina nach der Attacke in Spiel 5 am Donnerstag in Berlin eingesetzt werden kann oder gesperrt wird, muss der DEL-Disziplinarausschuss entscheiden.