Messen sich die Clubs aus der Oberliga Süd bald mit einem ausländischen Team? Foto: Nickl
Es ist der letzte Satz der DEB-Pressemitteilung zum Oberliga-Titelgewinn der Tilburg Trappers, der aufhorchen lässt: "Weil das Experiment mit der Öffnung für ein Team aus einem Nachbarland gelungen ist, muss man möglicherweise - wenn es sich anbietet - auch im Süden über eine Öffnung nachdenken, um auch dort die Struktur weiter zu stärken", lässt sich Marc Hindelang, Vize-Präsident des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB), zitieren. Österreichische Clubs also bald in der Oberliga Süd?
Fakt ist, dass die vergangene Süd-Hauptrunde mit elf Teams nicht optimal war. Inzwischen steht auch fest, dass Waldkraiburg als Bayernligameister sein Aufstiegsrecht nicht wahrnehmen wird. Eine Aufstockung aus der unteren Klasse ist also zunächst nicht möglich. Vielmehr muss man noch mit einem möglich Rückzug Klostersees rechnen. Eine Ligenstärke mit idealerweise zwölf Mannschaften wird demnach wohl auch im kommenden Jahr nicht zu erreichen sein.
"Wenn sich ein Verein aus dem Ausland bewirbt, sollte man sich die Sache zumindest anschauen. Bislang ist aber noch keine Bewerbung eingeganen und Abwerben werden wir sicher auch niemanden. Das wäre dem ausländischen Verband gegenüber nicht fair", macht Hindelang deutlich, dass es ihm vor allem um eine generelle und perspektivische Bereitschaft geht. Bis zum 31. Mai hätte ein regional gut gelegner Verein aber noch die Möglichkeit, sich für die Saison 2016/17 zu bewerben. Dann wird das Lizenzierungsverfahren beendet. "Wir würden das dann vorher aber auch mit den Oberligisten nochmals absprechen", versichert Hindelang, dass keinen Alleingang des Verbands geben wird.
Die Problematik, dass dann, wie im Fall Tilburg, ein Meister nicht aufstiegsberechtigt sein könnte, sieht Hindelang als kleineres Übel: "Man muss prinzipiell zwischen Playoffs und Aufstiegsspielen unterscheiden. Und wir spielen nunmal Playoffs mit allen sportlich qualifizierten Mannschaften. Sonst hätte beispielsweise Peiting heuer ja auch nicht teilnehmen dürfen. Da sollte man keine Unterscheidung treffen, nur weil das eine Team aus dem Ausland kommt."