Jochen Hecht (Mitte) mit Adler-Geschäftsführer Matthias Binder (links) und Manager Teal Fowler.
Foto: Sörli Binder / AS-Sportfoto
Nach Kölns Mirko Lüdemann zieht ein zweiter Großer des deutschen Eishockeys einen Schlussstrich unter die aktive Karriere. Nach 22 Jahren als Profi gab Jochen Hecht am Freitag im Rahmen einer Pressekonferenz in seiner Heimatstadt Mannheim das Ende seiner aktiven Laufbahn bekannt. "Nach langen und schwierigen Überlegungen werde ich meine Karriere beenden. Nach 21 Jahren ist mir die Entscheidung nicht leicht gefallen. Ich habe Höhen und Tiefen erlebt, aber die Liebe zum Eishockey ist geblieben. Ich blicke mit stolz auf meine Karriere zurück und würde alles wieder so machen. Ich habe mit dem Club tolle Erfolge gefeiert und bin froh, meine Karriere als Adler beenden zu können", erklärte Hecht seine Entscheidung. "Ich danke dem MERC, den Adlern und allen meinen Mitspielern. Es war mir immer eine Freude, die Jungs in der Kabine zu sehen und sich auf dem Eis gegenseitig zu pushen. In all diesen Jahren Profi-Eishockey sind viele Freundschaften entstanden, man geht gemeinsam durch dick und dünn. Ich bin stolz darauf, dass ich so viele tolle Menschen kennenlernen durfte und sich so viele Freundschaften entwickelt haben. Der Spaß in der Kabine wird mir fehlen."
Hecht bestritt von 1998 bis 2013 insgesamt 892 NHL-Spiele für St. Louis, Edmonton und Buffalo, in deren Verlauf er 200 Tore und 295 Assists verbuchte. In der Spielzeit 2007/08 war der Stürmer sogar Kapitän der Sabres. In der DEL bestritt er 426 Partien für seinen Heimatclub Mannheim (131 Tore, 191 Assists) und gewann mit den Adlern 1997, 1998 und 2015 dreimal die deutsche Meisterschaft. Mit der deutschen Nationalmannschaft nahm Hecht bei drei Olympischen Spielen sowie sechs Weltmeisterschaften teil und bestritt 91 Länderspiele.
"Es tritt kein gewöhnlicher Eishockeyspieler ab, sondern der beste Mannheimer Eishockeyspieler aller Zeiten", stellt Adler-Geschäftsführer Matthias Binder klar. "Jochen war ein Aushängeschild des deutschen Eishockeys und definitiv ein Ausnahmespieler. Wir sind stolz, dass er unser Trikot getragen hat und haben größten Respekt vor seiner Entscheidung. Darum ist es selbstverständlich, dass wir Jochens Rückennummer 55 nicht mehr vergeben werden." Eine offizielle Verabschiedung im Rahmen eines Adler-Spiels wird es ebenfalls noch geben.
Ob und in welcher Form Jochen den Adlern erhalten bleibt, ist derzeit noch unklar. Eine Entscheidung soll allerdings in den kommenden Tagen bekannt gegeben werden. "Wir als Club können auf jeden Fall von Jochens Erfahrung profitieren. Wir werden alles tun, damit er uns erhalten bleibt. Heute ist aber der perfekte Zeitpunkt, um auf seine großartige Karriere zurückzublicken", erklärte Adler-Manager Teal Fowler.