Anzeige
Freitag, 30. September 2016

Iserlohns DNL-Trainer im Interview Hommel: "Aus Sicht des Nachwuchses gefällt mir das natürlich überhaupt nicht"

Christian Hommel im Interview. Foto: privat

Der ehemalige DEL-Profi Christian Hommel beendete 2014 seine aktive Karriere und wechselte direkt hinter die Bande. Vergangene Saison coachte der 35-Jährge die Schüler-Mannschaft in Iserlohn, mit der er Deutscher Meister wurde. In diesem Jahr trainiert der ehemalige Stürmer das DNL-Team des IEC. Im Interview spricht Hommel über seine ersten Erfahrungen und den deutschen Nachwuchs allgemein.

Herr Hommel, Sie sind noch recht frisch im Trainergeschäft, Ihre Mannschaft neu in der DNL. Tabellarisch steht Iserlohn allerdings ganz ordentlich da. Sind die Top Vier ein realistisches Ziel?
Christian Hommel: "Ich bin bislang zufrieden. Auch als Neuling haben wir uns Platz vier vorgenommen, weil ich von unserer Qualität überzeugt bin. Ich mache mir aber noch über unsere Konstanz Sorgen. Die jungen Jahrgänge müssen ihre Verspieltheit noch ablegen, die älteren ihre Führungsqualitäten unter Beweis stellen. Die Jungs müssen langsam in der Lage sein, ein System umzusetzen. Gegen Mannheim oder auch in Bad Tölz hat sich gezeigt, dass wir noch bessere Entscheidungen mit und ohne der Scheibe treffen müssen. Der Spielstand diktiert letztlich, wie gespielt wird und da geht es unter dem Strich immer um Risikominimierung - offensiv wie defensiv."

Was wurde den Sommer über geändert, damit als Aufsteiger Platz vier erreicht werden kann?
Hommel: "Wir haben die Trainingsinhalte weiter an die Vorgaben aus dem Fünf-Sterne-Programm geklemmt. Daneben haben wir die Kabinen umgebaut und mehr Eiszeiten generiert, was ein erheblicher Schritt war. Außerdem sind wir weiter dran, eine zweite Eisfläche in Iserlohn zu bekommen. Das Feedback war hier positiv. Das Verständnis ist da, dass, wenn wir weiterhin Leistungssport betreiben wollen, wir nicht um eine weitere Eisfläche herumkommen."

Gerade in Verbindung mit dem Iserlohner DEL-Team, den Roosters, gab und gibt es immer wieder Diskussionen um zahlreiche, eingebürgerte Spieler, was zu Lasten des Nachwuchses geht. Wie fassen Sie diese Thematik auf?
Hommel: "Da muss man meiner Meinung nach differenzieren. Aus Sicht des Nachwuchses gefällt mir das natürlich überhaupt nicht. Ich möchte, dass junge Spieler an den Profi-Kader herangeführt werden. Auf der anderen Seite arbeiten die Roosters legitim. Eingedeutschte Spieler gibt es bei jedem Club, auch in der DEL2. In Iserlohn sind es vielleicht drei, vier mehr. Hier muss grundlegend von anderer Stelle mal der Hammer kommen. Es muss eine Marschroute für das deutsche Eishockey vorgegeben werden. Wir brauchen eine Regel, um Platz für Spieler aus der DNL zu schaffen. Zu meiner Zeit gab es den immer in den hinteren Reihen. Durch den selbst auferlegten, großen Erfolgsdruck ist das nicht mehr so. Das ist aber ein Fass ohne Boden. Statt hier ständig zu meckern, muss endlich gehandelt werden, auch wenn es Zeit kostet und dem einen oder anderen vielleicht nicht gefällt. Wir brauchen klarere Strukturen und nicht derart viele Regeln, die in manchen Punkten sogar hinderlich sind. Sonst stehen wir in zehn Jahren wieder an dieser Stelle. Schon Hans Zach hatte damals auf diese Probleme aufmerksam gemacht. Mit dem Fünf-Sterne-System wurde etwas auf den Weg gebracht, was jetzt weitergeführt werden muss."

Interview: Alexander Skasik

Das komplette Interview finden Sie in der aktuellen Ausgabe der Eishockey NEWS (seit 27. September am Kiosk).


Anzeige
Anzeige

Notizen

  • vor einer Stunde
  • Verstärkung für den EHC Freiburg: Stürmer Hannu Tripcke stößt via Förderlizenz von den Löwen Frankfurt zum DEL2-Club. Bislang bestritt der 19-Jährige in dieser Saison 15 Partien für Frankfurt in der PENNY DEL, sowie 13 Zweitliga-Partien für Bad Nauheim (ein Tor, ein Assist).
  • vor 3 Tagen
  • Die Hammer Eisbären haben fristgerecht beim Spielgericht einen Antrag auf ein Nachprüfungsverfahren gestellt. Der DEB hatte die aufgrund von Diebstahl abgebrochene Oberliga-Partie zwischen den Eisbären und den Moskitos Essen am 9. Janaur mit 5:0 und drei Punkten für Essen gewertet.
  • [mehr]
  • vor 4 Tagen
  • Robin Slanina verlässt die Stuttgart Rebels. Das teilte der Süd-Oberligist mit. Der Stürmer (sechs Tore und vier Assists in 14 Partien in dieser Saison) soll sich einem anderen Drittligisten anschließen.
  • vor 4 Tagen
  • Torhüter Justus Roth wird auch in der kommenden Saison für die Moskitos Essen auflaufen. Der Nord-Oberligist verlängerte den Vertrag mit dem 20-Jährigen um ein Jahr. Nach 27 Einsätzen weist Roth aktuell einen Gegentorschnitt von 3,06 und eine Fangquote von 90,1 Prozent auf.
  • vor 5 Tagen
  • Die Champions Hockey League hat den genauen Anspielzeitpunkt für ihr Finale festgezurrt: Das erste Bully zwischen den ZSC Lions (SUI) und Färjestad BK (SWE) fällt am 18. Februar um 20.15 Uhr in der Zürcher Swiss Life Arena.
Anzeige

Die Eishockey NEWS-App

Lesen Sie jetzt alles über die schnellste Mannschaftssportart der Welt auf Ihrem Tablet oder Smartphone. Alle deutschen Ligen, die NHL und die europäischen Clubs finden Sie auf einen Klick. Mit allen Artikeln und Bildern.