Ronny Bauer (links) und Jörg Buschmann
Foto: Eispiraten Crimmitschau
Seit Dienstag sind die Eispiraten Crimmitschau Tabellen-Letzter in der DEL2. Das hatten sich die Verantwortlichen ganz anders vorgestellt. Denn nach dem erstmaligen Erreichen der Pre(Playoffs) im vergangenen Jahr, sollte in diesem Jahr Platz sechs angegriffen werden. So zumindest die eigene Einschätzung bei den Eispiraten vor der Saison. Begründet wurde diese Hoffnung unter anderem mit der Verpflichtung ehemaliger Star-Spieler wie Jason Pinizzotto oder Ivan Ciernik.
Doch diese haben ihre besten Zeiten längst hinter sich und entsprechend enttäuschend sind auch ihre Leistungen. Ciernik, dauerhaft nicht fit, hat erst einen Treffer erzielt. Nach-Verpflichtung Martin Bartek, ebenfalls ein Mann, der seinen Zenit längst überschritten hat, wartet nach fünf Spieltagen noch auf seinen ersten Treffer. Jetzt, nach dem Absturz auf Platz 14 sahen, sich die Verantwortlichen sogar genötigt, in einer offiziellen Mitteilung ihre Unzufriedenheit zum Ausdruck zu bringen.
"Wir erwarten uns von einigen Spielern, welche den Anspruch haben Leistungsträger in der Mannschaft zu sein, eine deutliche Leistungssteigerung. Hauptverantwortlich für die jetzige Situation ist in unseren Augen die mangelnde Chancenverwertung sowie das schlechte Überzahlspiel. Der Trainer und die Mannschaft sind nun gefordert, um schnellstens eine deutliche Verbesserung zu erzielen und unserem Leistungsanspruch gerecht zu werden," so der sportliche Leiter Ronny Bauer. Was auch als Ultimatum an den Trainer zu verstehen ist, will Bauer so aber nicht sehen. "Wir sind absolut überzeugt, dass Chris Lee der richtige Trainer für unsere Mannschaft ist. Er hat die Eispiraten in der vergangenen Saison erstmals seit acht Jahren wieder in die Playoffs geführt und dem Team ein Gesicht gegeben. Er wird das Ruder wieder herumreißen."
Auch Geschäftsführer Jörg Buschmann setzt das Team unter Druck: "Wir haben einen Großteil der Mannschaft behalten, weil wir sehr großes Vertrauen in die Spieler setzen. Wir haben eine längere und intensivere Vorbereitung auf die Beine gestellt als in den Jahren zuvor, um optimal in die Saison zu starten. Jetzt ist das Team gefragt uns zu beweisen, dass unsere Entscheidung die richtige war."
Für einen Platz unter den ersten zehn sollte der Kader der Crimmitschauer in der Tat stark genug sein. Blickt man aber jenseits vermeintlich großer Namen auf den Kader, dann dürfte es für mehr nicht reichen.
Tobias Welck