Die Adler Mannheim gewannen das Winter Game 2017 mit 7:3.
Foto: City-Press
Was für eine Stimmung, was für ein Spektakel auf dem Eis und auf den Rängen. Die Adler Mannheim haben am späten Samstagnachmittag das dritte DEL Winter Game gegen Schwenningen vor 25.022 Zuschauern in Sinsheim mit 7:3 für sich entschieden. Die Männer des Abends waren dabei Chad Kolarik und Matthias Plachta, die beide doppelt trafen. Eine lange Zeit spannende Partie wurde erst in den letzten zehn Spielminuten zum Schützenfest.
Die Adler Mannheim erwischten den besseren Start in die Partie und konnten gleich die erste richtige Gelegenheit nutzen. Auf der linken Seite von Christoph Ullmann freigespielt ließ Brent Raedeke Schwenningens Goalie Joey MacDonald mit einem trockenen Handgelenkschuss unter die Latte keine Chance. 1:0 für die Adler - und das nach nicht mal sechs Minuten. In der zwölften Spielminute hätte es gar 2:0 für Mannheim stehen können, doch Marcus Kink traf mit seinem Schuss nach Abpraller MacDonald nur den Pfosten. Doch Schwenningen kämpfte in der Folge verbissen und kam in Überzahl zum Ausgleich. Die Wild Wings nutzen gleich ihr erstes Powerplay, als die Adler Will Acton zu viel Platz und Zeit ließen. Der Top-Stürmer der Schwenninger schloss überlegt und platziert ins lange Eck ab, Endras war die Sicht versperrt und es stand 1:1. Der Ungar Istvan Bartalis hatte kurz darauf sogar die Chance zur Führung für den Außenseiter, doch nach einer schönen Einzelleistung über links zog er mit seinem Versuch über das Tor. So hieß es nach 20 Minuten 1:1-unentschieden.
Das zweite Drittel begann mit einem Traumstart für die Wild Wings. Acton ließ gleich beim ersten Angriff des Außenseiters Mannheims Goalie Endras keine Chance und es stand 2:1 für das Team von Pat Cortina. Nach einem weiteren Pfostenschuss der Adler (28.) konnte Matthias Plachta die Mannheimer Fans in der 30. Minuten mit dem 2:2-Ausgleich erlösen. In Überzahl schlug sein Hammer von der blauen Linie im Winkel des Schwenninger Kastens ein und ließ MacDonals Wasserflasche in die Höhe schnellen. Und es kam noch besser für die Adler. Nach einem Aussetzer in der Schwenninger Defensive konnte Marcel Goc völlig unbedrängt im Slot abschließen. Seinen Schuss parierte MacDonald noch, doch gegen den Nachschuss von Luke Adam war er machtlos. Nur zwei Minuten später erhöhte Chad Kolarik, in dem er MacDonald frech von hinten anschoss, sogar auf 4:2 für die Adler nach 34 Minuten. Die Antwort der Wild Wings folgte prompt und in Überzahl. Simon Gysbers verkürzte auf 3:4, so auch der Spielstand nach dem zweiten Abschnitt.
Im Schlussabschnitt drängten die Wild Wings auf den Ausgleich und waren besonders in Überzahl brandgefährlich. Doch mit einigen sehenswerten Saves hielt Endras den knappen Vorsprung der Mannheimer fest. Trotz der bitterkalten Temperaturen und des einsetzenden Schneefalls war die Stimmung auf den Rängen weiter prächtig. Beide Fanlager standen sich in nichts nach und sorgten auch auf den Tribünen für ein Spektakel. Die Entscheidung sollte dann ein sehr unglückliches Gegentor der Wild Wings in der 54. Minute bringen. Mannheims Kolarik wollte die Scheibe vors Tor der Wild Wings bringen und Jiri Hunkes fälschte den Puck unglücklich ins eigene Netz ab. Das 5:3 für die Adler kam einer Vorentscheidung gleich. Nach toller Vorarbeit von Raedeke erhöhte Plachta mit seinem zweiten Treffer des Abends auf 6:3, ehe Kink mit einem Empty-Net-Goal für den 7:3-Kantersieg der Adler sorgte. Am Ende war der Sieg sicher ein, zwei Treffer zu hoch ausgefallen, doch allemal verdient. Und was noch bleibt: Eine tolle Kulisse, Schnee beim Winter Game und Werbung für die Sportart!
"Ein tolles Event für alle, ein richtig schöner Nachmittag. Das Winter Game war super organisiert, das Eis war super und auch das Ambiente. Zwei fast gleich große Fangruppen sorgten für eine tolle Atmosphäre", zeigte sich auch DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke nach der Partie mehr als nur zufrieden mit dem Event.
Sebastian Groß
Schwenninger Wild Wings - Adler Mannheim
3:7 (1:1, 2:3, 0:3)
Schwenningen Kader: MacDonald - Bender, Gysbers; Kaijomaa, Trivellato; Brückner, Hunkes; Mund - Schmölz, Acton, Samson; Maurer, El-Sayed, Hansen; Kurth, Hult, Bartalis; Palausch, Danner, Herpich;
Mannheim Kader: Endras - Akdag, Carle; Colaiacovo, Richmond; N. Goc, Reul - Adam, M. Goc, Kolarik; Plachta, Raedeke, Ullmann; Wolf, Festerling, Tardif; Arendt, Joudrey, Kink; Sparre;
Tore: 0:1 (6.) Raedeke (Ullmann, Reul), 1:1 (17.) Acton (Schmölz - PP1), 2:1 Acton (Samson, Gysbers), 2:2 (30.) Plachta (Richmond, Sparre - PP1), 2:3 (32.) Adam (M. Goc), 2:4 (34.) Kolarik (Colaiacovo, Richmond), 3:4 (35.) Gysbers (Acton, Samson - PP1), 3:5 (54.) Kolarik (N. Goc), 3:6 (57.) Plachta (Raedeke, Colaiacovo), 3:7 (59.) Kink (M. Goc, Carle - ENG); Schiedsrichter: Schukies/Piechaczek; Strafminuten: Schwenningen 6, Mannheim 12; Zuschauer: 25.022