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Montag, 27. März 2017

Münchens Routinier im Interview: Yannic Seidenberg: „Glaube nicht, dass die Kraft eine große Rolle spielt"

Yannic Seidenberg sieht die Eisbären Berlin im Halbfinale als ein Team auf Augenhöhe mit München. Foto: City-Press

Der in Schwenningen vor 33 Jahren geborene Yannic Seidenberg ist ein Außenstürmer, der keiner Konfrontation aus dem Wege geht und ein unverzichtbarer Bestandteil eines jeden Teams ist. In der Spielzeit 2003/4 spielte er für die Medicine Head Tigers in der amerikanisch-kanadischen Juniorenliga WHL (Western Hockey League) und machte dort von sich reden und gewann die Meisterschaft (President's Cup). Danach kehrte er aber nach Deutschland zurück und versucht in diesem Jahr die DEL-Meisterschaft mit den EHC Red Bull München zu verteidigen. Nach dem 2:1-Erfolg seines Teams im Playoff-Halbfinale am Sonntag in Berlin sprach er mit Eishockey NEWS.

Herr Seidenberg, wie wichtig war der Sieg in Berlin, nachdem das erste Playoff-Spiel im Halbfinale verloren gegangen war?
Yannic Seidenberg: "Sehr wichtig! Klar, mussten wir mit der Niederlage zu Hause jetzt eine passende Antwort geben. Wir wussten aber auch, dass wir im ersten Spiel schon viele Sachen gut gemacht haben - einige Kleinigkeiten noch verbessern mussten. Meiner Meinung nach haben wir mit allen vier Reihen ein gutes Spiel gemacht und verdient gewonnen."
Könnte es sein, dass Sie, die Red Bulls, die Eisbären im ersten Spiel unterschätzt haben?
Seidenberg: "Nein, auf gar keinen Fall. Wer in dieser Liga im Halbfinale steht, den braucht man nicht zu unterschätzen. Viele der Jungs haben schon etliche Meisterschaften gewonnen - die wissen schon, wie man zu spielen hat. Die Eisbären haben auch hervorragende Spieler, das wussten wir, und auch dass sie von Verletzungspech geplagt waren. Jetzt kamen die Verletzten zurück. Und wer Mannheim aus dem Rennen wirft, da muss man ja wohl nicht mehr viel sagen. Also, unterschätzt haben wir die bestimmt nicht."
Sie sind mit Ihrem Team durch das Viertelfinale spaziert (4:0 gegen Bremerhaven, Anm. d. Red.), während die Eisbären zwei Spiele in der ersten Playoff-Runde und sieben hammerharte Partien gegen Mannheim in den Beinden hatten. Spielt jetzt die Kraft auch eine Rolle?
Seidenberg: "Wenn man erst einmal im Halbfinale steht, werden viele Kraftreserven freigesetzt. Ich glaube nicht, dass das eine große Rolle spielt."
Wie haben Sie die beiden Spiele bisher im Halbfinale gesehen?
Seidenberg: "Es waren beides sehr enge Spiele, auch am Sonntag wieder. Wir lassen uns gegenseitig nicht viel Platz auf dem Eis und Kleinigkeiten endscheiden, wer das Spiel gewinnt. Wir sind natürlich froh, dass wir mit einem Sieg zurück nach München fahren können."
Welche Rolle spielen in so einem Match die Torhüter?
Seidenberg: "Sowohl Vehanden als auch aus den Birken spielen bisher super Playoffs. Wir müssen vermehrt schauen, dass wir einen Screen vor Vehanen aufbauen, da wir wissen, dass er sehr stark bei den ersten Schüssen ist. Aber wir wissen auch, dass er einige Rebounds zulässt. Da müssen wir etwas besser werden, dass wir die Abpraller dann verwerten."
Ließ Ihr Trainer Don Jackson ein Donnerwetter los, weil so viele Strafzeiten genommen wurden?
Seidenberg: "Nein, nicht wirklich. Klar ist es ein Ziel, von der Strafbank wegzubleiben, da Berlin über ein sehr gutes Powerplay verfügt. Wir wollten hart auf den Körper spielen, aber nicht so oft auf der Strafbank landen. In den nächsten Partien wollen wir aber nicht mehr so oft draußen.
Wie sieht Ihr Tipp für die restlichen Spiele dieser Halbfinal-Serie aus?
Seidenberg: "Wir schauen jetzt erst einmal auf das nächste, das dritte Spiel. Also alles der Reihe nach - und dann schauen wir wieder weiter."
Interview: Ivo Jaschick


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