Brett Kulak. Foto: NHL Media
Die Calgary Flames verloren am Freitag das Spiel gegen die New York Rangers nach einer 3:2-Führung noch mit 3:4. Freuen konnte sich auf Seiten der Flames nur der junge Verteidiger Brett Kulak, der sein erstes NHL-Tor erzielte.
Mr. Kulak, wie haben Sie das Spiel gesehen?
Brett Kulak: "Das Match hier in New York war sehr abwechslungsreich - die Rangers hatten ihre Druckphase, dann waren wir dran. Ich habe mein erstes NHL-Tor geschossen - das war schon sehr aufregend, doch leider haben wir das Spiel am Ende verloren. Aber das geht alles so schnell, es bleibt keine Zeit - es sind noch einige Spiele zu absolvieren."
Nach dem ersten Drittel hatten Sie 8:20 Schüsse, danach drehte sich das Verhältnis! Was sagte der Coach in der Pause?
Kulak: "Er sagte, dass wir uns nicht verstecken sollten, mehr für die Offensive tun sollen und auch bei den Faceoffs aggressiver zur Sache gehen sollen. Denn Puckbesitz ist auch ziemlich wichtig - und das hat sich dann auch gezeigt! Mehr Präsenz in der Offensive zeigen und den Puck auf des Gegners Tor bringen."
Nach dem zweiten Drittel lagen Sie 3:2 in Führung!
Kulak: "Die Rangers sind schon ein klasse Hockey-Team! Manchmal konnte man das Gefühl haben, dass sie sich ein wenig zurückgelegt haben und abgewartet haben, was passiert. Sie vermeiden Strafzeiten und warten auf Fehler. Dann haben sie schnelle, gefährliche Stürmer, die diese eiskalt ausnutzen."
In Ihrem 74. Match haben Sie Ihr erstes Tor erzielt - wie war es?
Kulak: "Es war schon großartig, davon träumt wohl jeder NHL-Spieler! Manche schießen es in ihrem ersten Spiel und manche erst nach eineinhalb Jahren. Aber das ist ganz egal. Ich habe mir schon die ganze Zeit tröstend gesagt: Bleib ruhig, es wird schon irgendwann kommen! Nun ist es gefallen und ich warte auf mein zweites."
Beschreiben Sie mal Ihr Innenleben, als es gefallen ist!
Kulak: "Es war großartig, als wenn ein riesiger Ballast von mir abgefallen wäre. Alle Mitspieler haben gratuliert und sie haben mir auch den Puck organisiert, der natürlich einen ganz besonderen Platz bei mir bekommen wird. Ich war unwahrscheinlich glücklich, dass es mir endlich gelungen ist - nach einer halben Ewigkeit - endlich den Puck über die Linie zu bekommen. Es war ein toller Spielzug über Johnny Gaudreau und Micheal Ferland und ich hatte dann keine Probleme mehr. Egal, wie es gefallen ist, ich nehme es!"
Es schien so, als hätten Sie sich dieses erste Tor für die wohl berühmteste Arena aufgehoben!
Kulak: "Ja, wenn man bedenkt, wo ich dieses erste Tor hätte überall schießen können - dann ist es schon etwas ganz Besonderes, dies im Madison Square Garden zu machen. Ich hätte mir keinen besseren Ort aussuchen können!"
Können Sie Ihren Spielstil beschreiben - sind Sie eher ein Stay-at-home-Defender?
Kulak: "Natürlich zählt für mich die Defensive mehr - aber ich bin eher ein Verteidiger, der sowohl das eine, als auch das andere spielt. Ich bin aber keiner, der unbedingt Skorerpunkte erzielt. Es ist nicht in meiner Veranlagung allzu viele Impulse in der Offensive zu setzen. Aber, wenn es drauf ankommt, kann ich beides machen - die Offensive ankurbeln und gegnerische Chancen vereiteln!
Wer war Ihr Kindheitsidol?
Kulak: "Scott Niedermeyer! Als ich mich entschloss Verteidiger zu werden, war er mein großes Vorbild! So oft ich konnte, versuchte ich ihn zu sehen und zu "kopieren"! Er war ein sehr guter Schlittschuhläufer - ich denke, dass ich das auch bin -, er verstand es mit dem Puck umzugehen, konnte das Spiel perfekt lesen und all das hat mir imponiert."
Interview: Ivo Jaschick