Dreimal Meister der Oberliga in Serie: Die Tilburg Trappers.
Foto: Leeuwesteijn
Bei der DEB-Mitgliederversammlung in Freising am Samstag wurde vom Süd-Oberligisten EV Landshut ein Antrag zum Ausschluss der Tilburg Trappers aus dem DEB-Spielbetrieb gestellt. Der Antrag war jedoch nicht rechtens. DEB-Ligenleiter Oliver Seeliger, zuständig für den Spielbetrieb in den Oberligen Nord und Süd, erklärt weshalb. "Es besteht ein reiner Vertrag mit den Tilburgern, was deren Teilnahme am Spielbetrieb des DEB betrifft. Das ist nirgendwo in der Satzung oder einer Ordnung verankert. Und deshalb kann man das nicht auf einer Mitgliederversammlung ändern", erläutert Seeliger die Rechtslage, derer sich die Vertreter des EV Landshut anscheinend nicht bewusst waren.
Eine Pro-Forma-Abstimmung wurde dennoch durchgeführt - mit einer überraschend deutlichen Mehrheit, die sich für den Verbleib der Trappers in der Oberliga aussprach. Das Ergebnis sorgte für Beifall unter den Vertretern aus den Niederlanden, die ebenfalls in Freising anwesend waren. Seit 2015 spielen die Tilburger in der deutschen Oberliga mit. "Die Clubs der Oberliga Nord haben vor der Saison 2015/16 einstimmig jawohl gesagt", blickt Seeliger zurück. Seither sind die Trappers dreimal in Serie Meister geworden - der Weg in die DEL2 führte immer über die Niederländer.
Die zunehmende Dominanz der Trappers hatte zuletzt für Ärger bei der Konkurrenz gesorgt. Die Trappers, selbst nicht zum Aufstieg in die DEL2 berechtigt, würden einen fairen Wettbewerb um den Aufstieg in den Playoffs verhindern, so die Argumentation - unter anderem des EV Landshut. Der DEB erkennt dieses Problem, eine Lösung für dieses Dilemma ist aber noch nicht in Sicht. Fakt ist: Die Trappers gaben und geben dem brüchigen Gebilde Oberliga Nord etwas Stabilität.
"Wir sind mit 18 gestartet, eine Saison drauf waren es nur noch 16, zuletzt waren es 14. Timmendorf ist jetzt weg, damit sind wir bei 13", so Seeliger zur Entwicklung der Oberliga Nord in den letzten Jahren. "Wären die Tilburger jetzt nicht mehr dabei, dann wären wir schon zwölf. Und wenn dann noch einer ausfällt, dann geht das Geschrei wieder los. Dann wird der Modus unattraktiv und es heißt wieder, wir brauchen mehr Mannschaften."
Und noch haben die 13 Bewerber für eine Oberliga-Nord-Lizenz 2018/19 ihre Lizenzen nicht erhalten. "Es gibt schon ein paar, da sind die Zahlen nicht ganz so erfreulich. Da werden wir unangenehme Nachfragen stellen müssen", gesteht Seeliger ein. Einen Vorzeige-Club aus der Liga auszuschließen, scheint unter diesen Umständen nicht gerade zweckmäßig, Playoff-Problematik hin oder her. Die Lösung muss eine andere sein.
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Sebastian Groß/Michael Bauer