Robert Reichel 2016 in Frankfurt.
Foto: imago
Tschechiens langjähriger Kapitän und NHL-Spieler Robert Reichel kehrt ins internationale Rampenlicht zurück. Am vergangenen Samstag wurde der Olympiasieger und dreifache Weltmeister vom nationalen Eishockeyverband (CSLH) als erster Co-Trainer des neuen Chefcoachs der tschechischen Nationalmannschaft, Milos Riha, bestätigt. "Ich bin froh, dass Robert dieses Angebot angenommen hat", sagte Verbandspräsident Tomas Kral nach der Absegnung der Personalie durch den Exekutivausschuss des Verbandes.
Als neuer Torwarttrainer der Auswahlgoalies wurde Zdenek Orct verpflichtet. Alle weiteren noch offenen Stellen im Trainerstab sollen bis zum 6. August besetzt werden. Zwei Wochen danach bittet Riha zum ersten Lehrgang. Das Trainingscamp für einen erweiterten Kreis von Nationalspielern soll vier bis fünf Tage dauern.
Für Robert Reichel war die Ernennung zum Co-Trainer der Nationalmannschaft quasi ein verfrühtes "Geschenk" zu seinem 47. Geburtstag am Montag. Nach dem Ende seiner aktiven Karriere im Jahr 2010 stieg Reichel sofort ins Trainergeschäft ein, in der Saison 2010/11 führte er seinen Stammverein Verva Litvinov in der tschechischen Extraliga. Das Mitglied der Hall of Fame der IIHF erkannte jedoch bald, dass diese Mission eigentlich zu früh kam. Daher widmete er sich danach vielmehr der Nachwuchsarbeit und trainierte die Junioren von Litvinov sowie die U16-Auswahl Tschechiens.
Als Spieler absolvierte der ältere Bruder von Ex-DEB-Spieler Martin Reichel 156 Länderspiele für Tschechien, in denen er 45 Tore erzielte. Seine beste Zeit verbrachte Reichel in der NHL, in der er von 1990 bis 2004 in 830 Spielen und 70 Stanley-Cup-Begegnungen zum Einsatz kam. Reichel spielte für vier NHL-Vereine (Calgary, New York Islanders, Phoenix, Toronto) und ein Jahr nach der Lockout-Saison 1994/95 wurde er mit 101 Punkten Scorer-König der DEL, als er für die Frankurt Lions auflief.
Lothar Martin