Udo Weisenburger.
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Es steht nicht gut um die Zukunft des DEL2-Vizemeisters SC Riessersee nach dem gescheiterten Schuldenschnitt. Nachdem die Tür zur DEL2 seit Freitag auch offiziell zu ist, will der Traditionsclub aus Garmisch-Partenkirchen nun die Möglichkeit einer Teilnahme an der Oberliga Süd prüfen. Beworben hatten sich die Garmischer fristgerecht beim für den Spielbetrieb zuständigen Deutschen Eishockey-Bund e.V. (DEB). Am Montag steht nun ein Gespräch mit DEB-Ligenleiter Oliver Seeliger an.
Wie der SCR trotz der finanziell schier aussichtslosen Lage (allein gegenüber dem Finanzamt stehen fast 200.000 Euro an Verbindlichkeiten) die dritte Liga stemmen will, steht aktuell jedoch noch in den Sternen. Die Unterstützer-Gruppe, die in den letzten Wochen rund für den Erhalt der Garmischer in Liga zwei gearbeitet hat, ist nach der gescheiterten Mission DEL2 jedenfalls abgesprungen. Grund für diese Entscheidung sei SCR-Boss Udo Weisenburger.
"Er hat uns wieder belogen", so ein Sprecher der Unterstützer-Gruppe gegenüber dem Garmischer Tagblatt (Merkur.de) am Freitag. "Wir wurden in den sechs Wochen immer wieder belogen. Es macht einfach keinen Sinn mehr." Die Vorwürfe gegen Weisenburger sind heftig und das Unverständnis über dessen Verhalten ist groß: "Er hat sich immer nur alles schön geredet, ihm ist gar nicht klar, in welcher Situation er sich befindet", heißt es weiter von Seiten der Gruppe der möglichen Retter.
Der Sprecher der Unterstützergruppe will nun auch eine Insolvenz der SCR GmbH nicht mehr ausschließen, im Gegenteil: Es sei "die logische Konsequenz." SCR-Boss Udo Weisenburger teilte dem Merkur am Freitag auf Nachfrage mit, dass er nicht wisse, wie es weitergeht: "Ich muss überlegen - auch mit meinem Anwalt -, was ich nun mache." Die Anhänger des SCR sind gespannt, aber die Hoffnung auf eine Teilnahme an der Oberliga Süd ist kaum vorhanden.