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Mittwoch, 3. Oktober 2018

Achtungserfolg im Vater-Sohn-Duell Kölner Haie zwingen Edmonton Oilers in die Verlängerung – DEL-Club kommt gegen NHL-Star-Auswahl dreimal nach Rückstand zurück

Tobias Rieder erzielte in dieser Szene das 1:0 für die Oilers.
Foto: imago

Die Kölner Haie haben die Edmonton Oilers im Rahmen der NHL Global Series Challenge bis in die Overtime gezwungen. Dreimal konnte das Team von Trainer Peter Draisaitl im Duell mit der Mannschaft von dessen Sohn Leon aus der besten Liga der Welt nach Rückstand zurückkommen. Am Ende zogen die Domstädter denkbar knapp mit 3:4 nach Verlängerung den Kürzeren.

Im ersten Abschnitt spiegelte sich die läuferische Überlegenheit der Gäste aus Kanada auf dem Eis deutlich wieder, ohne dass sich die Oilers Chancen am Fließband erspielt hätten. Eine Unachtsamkeit der Haie konnte Oilers-Neuzugang Tobias Rieder in der zwölften Minute zur Oilers-Führung nutzen. Draisaitl hatte Rieder bedient, sodass die 1:0-Führung der NHL-Franchise tatsächlich eine deutsche Koproduktion war.

Im zweiten Drittel kamen die Hausherren mit mehr Mut aus der Kabine - und wurden belohnt. Nach einem starken Wechsel der Top-Reihe um Fabio Pfohl war es Jason Akeson, der auf 1:1 stellte (22.). Der Sommer-Neuzugang der Haie musste nach einer Traumkombination nur noch den Schläger hinhalten. In Unterzahl hätte Ryan Jones die Gastgeber in der Folge sogar in Führung bringen können (28.), doch quasi im Gegenzug ging Edmonton erneut in Front. Nach Doppelpass mit Connor McDavid stellte Milan Lucic auf 2:1 für die Kanadier. Weitere Treffer fielen im zweiten Abschnitt nicht mehr, auch weil Hannibal Weitzmann, der nach 20 Minuten Gustaf Wesslau im Kölner Gehäuse ersetzt hatte, bärenstark gegen Tobias Rieder parierte (32.). Ben Hanowski verpasste auf der Gegenseite den erneuten Ausgleich für Köln.

Im Schlussdrittel sollte dieser dann aber gelingen: Moritz Müller konnte Oilers-Goalie Mikko Koskinen mit seinem Versuch aus der Drehung überwinden (45.). Doch nur Sekunden später lagen die Gäste wieder mit einem Tor in Führung. Torjäger Ty Rattie musste in einen Schuss von Darnell Nurse nur noch die Kelle reinhalten. Doch zum dritten Mal an diesem Nachmittag hatte die Mannschaft von Peter Draisaitl eine Antwort auf den Rückstand: Ben Hanowski brachte sein Team in Überzahl erneut zurück in die Partie (53.). Das 3:3-Unentschieden sollte bis zum Ende der regulären Spielzeit Bestand haben.

In der Overtime war es einmal mehr Connor McDavid, der die Entscheidung einleitete: Der NHL-Superstar schnürte die Haie bei drei gegen drei in deren defensiver Zone ein und sorgte so dafür, dass Ryan Strome vor dem Gehäuse freistehend den 4:3-Siegtreffer für die Oilers markieren konnte. Trotz der knappen Niederlage einen bärenstarke Leistung der Haie, die mit dem Achtungserfolg gegen die Kanadier auch Selbstvertrauen für die DEL tanken konnten. Und auch für den gebürtigen Kölner Leon Draisaitl war es am Ende nicht nur wegen des Sieges ein gelungener Abend. "Es war, wie ich es erwartet hatte - und noch besser", so der strahlende deutsche Nationalspieler nach der Partie am Mikrofon von SPORT1.

Am Rande der Partie machte Bill Daly, Depute Commissioner der NHL, den Eishockeyfans in Deutschland berechtigte Hoffnungen auf ein reguläres Saisonspiel der besten Liga der Welt in Deutschland - und zwar in naher Zukunft. "Die Vorzeichen dafür stehen sehr gut", meinte Daly, der auf Nachfrage bestätigte, dass so ein Spiel kommen wird, bei SPORT1. "Wir wollen Brücken zu den deutschen Eishockeyfans bauen - und das geht nur über Livespiele vor Ort." Wie bedeutsam der europäische Markt für die beste Liga der Welt inzwischen geworden sei, würde auch die Tatsache unterstreichen, dass inzwischen ca. 29 Prozent aller NHL-Profis nicht aus Nordamerika kommen würden, sondern aus Europa, so Daly weiter.

Sebastian Groß

Edmonton Oilers - Kölner Haie

4:3 n.V. (1:0, 1:1, 1:2, 1:0)

Tore: 1:0 (12.) Rieder, 1:1 (22.) Akeson, 2:1 (28.) Lucic, 2:2 (45.) Mo. Müller, 3:2 (46.) Rattie, 3:3 (53.) Hanowski, 4:3 (63.) Strome; Strafminuten: Edmonton 12, Köln 12; Zuschauer: 18.400 (ausverkauft).


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