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Donnerstag, 10. Januar 2019

2019: Die Schritte zur Verzahnung René Rudorisch: "Ich sehe bei dem einen oder anderen Stadion auf jeden Fall die Notwendigkeit für Verbesserungen"

DEL2-Geschäftsführer René Rudorisch.
Foto: DEL2

Das Jahr 2018 brachte für die DEL2 mit der Einführung von Auf- und Abstieg ab 2021 einen Meilenstein. Das angebrochene Jahr 2019 wird für die Liga nun das erste von zwei "Annäherungsjahren", um die Grundlagen für eine funktionierende Verzahnung mit der DEL zu schaffen. René Rudorisch, DEL2-Geschäftsführer, spricht vor diesem ersten richtungsweisenden Jahr über die Herausforderung für Liga und Clubs.

Herr Rudorisch, welche Entwicklungsziele setzt sich die Liga für das kommende Jahr?

René Rudorisch: "Wir wollen als Liga weiter wachsen. Das klingt immer ein wenig plakativ, aber als 2. Liga im Mannschaftssportbereich kämpft man um öffentliche Wahrnehmung, um wirtschaftliche Stabilität und den Zuspruch in den Arenen. Sowohl im wirtschaftlichen Bereich als auch beim Zuspruch in den Arenen haben wir in den letzten Jahren zugelegt. Dies macht uns zur stärksten 2. Liga neben dem Fußballbereich gegenüber dem Handball, Basketball und Volleyball. Daran wollen wir weiter anknüpfen. Wir arbeiten daran, dass die Clubs stabil wirtschaften, aber auch von steigenden Umsätzen profitieren. Im Zuschauerbereich möchten wir das hohe Niveau halten, wenn nicht sogar ausbauen."

Was muss sich bei den Clubs im Hinblick auf den Aufstieg ab 2021 im kommenden Jahr verbessern, um den Mehr-Jahres-Plan der Annäherung an die DEL weiter abzuarbeiten?

Rudorisch: "Grundlegend kommt auf die Standorte einiges an Arbeit hinzu. Neben der Erfüllung der Richtlinien der DEL im Arenabereich gilt es für die Clubs vor allem die finanzielle Struktur weiter aufzubauen. Während bei uns die Top-Clubs knapp 4,0 Millionen Euro Etat in der Saison 2017/18 hatten, liegt man im hinteren Bereich der DEL bereits bei ca. 5 bis 5,5 Millionen. Darüber hinaus sehe ich auch notwendiges Entwicklungspotenzial im Bereich der Verwaltungen und bei der Absicherung der Spieltage. Die Anforderungen in Verlässlichkeit und Qualität bei der Realisierung sämtlicher Aufgaben, sei es auf Ligaebene oder im Bereich der Partner und Zuschauer im regionalen Bereich, sind gestiegen und wichtige Kriterien - nicht nur mit Blick auf die DEL. Dies kann nicht alles auf den Schultern Einzelner liegen, sondern bedarf auch in den Clubs einer gewissen Personalstruktur. Darüber hinaus wäre es wünschenswert, dass wir neben den vier Clubs, welche die Stadionanforderungen der DEL bereits jetzt erfüllen, weitere Clubs und deren Arenen entwickeln, um perspektivisch die Anzahl der Clubs, welche um eine Aufstieg in die DEL mitspielen, zu erhöhen. Hier stehe ich von Seiten der Liga unterstützend für die Gespräche mit den Kommunen und aktuellen Stadioneigentümern zur Verfügung und bin überzeugt, dass der eine oder andere Standort das Potential zur Erweiterung seiner Arena oder sogar zu einem Neubau hat."

Gibt es Stadien in der DEL2, an denen kleinere oder größere Veränderungen anstehen bzw. nötig werden?

Rudorisch: "In den kommenden Jahren werden wir verstärkt mit unseren Clubs und den Arenen-Betreibern in den Dialog treten müssen. Ich sehe hier bei dem einen oder anderen Stadion auf jeden Fall die Notwendigkeit für Verbesserungen, beispielsweise bei der Beleuchtung. Positives Beispiel hierfür war Ravensburg im letzten Sommer. Die Lichtanlage wurde erneuert, was sowohl im Stadion als auch bei den Übertragungen sichtbar ist. Im Bereich der Qualität der Mannschaftskabinen und Spielerbänke sehe ich in manchen Stadien Nachhol- oder Erneuerungsbedarf. Wir verkörpern Profi-Eishockey in der DEL2. Das spiegelt die Qualität einzelner Mannschaftskabinen oder die Beschaffenheit in und um die Eisfläche nicht wieder. Das sind unbequeme Themen und auch nicht immer allein in der Hand des Clubs liegende, aber diesen werden wir uns widmen müssen."

Ihre Wünsche für das angebrochene Jahr 2019 ganz allgemein:

Rudorisch: "Ich wünsche mir, dass wir als Eishockey-Deutschland, in Anlehnung an die großen Erfolge in 2018, mit dem Gewinn der Olympischen Silbermedaille und dem Aufstieg der U20, die entstandene Euphorie weiter nutzen und ausbauen können. Dies besonders mit Blick auf den Nachwuchsbereich, die vielen ehrenamtlichen Helfer in den Stammvereinen, aber auch im Seniorenbereich, was das Interesse am Wettkampf in den Ligen anbelangt. Die Qualität unseres Sports in den Ligen, angefangen von der DEL, der DEL2 bis hin in die Oberligen ist wirklich gut und ein Besuch der Spiele immer ein Erlebnis. Hieran müssen wir gemeinsam weiter akribisch arbeiten. Die immens wichtige Einführung von Auf- und Abstieg muss genutzt werden, um den Stellenwert unseres Wettkampfsystems und die Sportart weiter nach vorn zu bringen. Hierzu zähle ich auch den Stellenwert in den Medien bezogen auf die Nationalmannschaft, aber natürlich auch mit Blick auf den Ligaspielbetrieb in einer DEL2."

Zum Abschluss: Gibt es einen neuen Stand in Sachen Event Game 2020?

Rudorisch: "Aktuell noch nicht. Die Ausschreibungsphase läuft noch bis Ende Januar 2019. Im Sinne des erstellten Zeitplans ist es zu früh, schon eine aktuelle Tendenz oder einen generellen Stand zu kommunizieren."

Interview: Sebastian Groß

Das komplette Interview mit dem DEL2-Geschäftsführer finden Sie in unserer aktuellen Print-Ausgabe - seit Dienstag am Kiosk.


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Notizen

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  • NHL am Montag: Toronto - Utah 3:2. Die Leafs bei denen diesmal die Brüder William und Alex Nylander gemeinsam spielten, haben sieben der vergangenen acht Spiele gewonnen.
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