Anzeige
Donnerstag, 10. Januar 2019

Erfolgsrezepte und Einbürgerungspolitik „Wir sind das Sprungbrett oder der Last Exit“ – Bremerhavens Teammanager Alfred Prey

Bremerhavens Teammanager Alfred Prey.
Foto: City-Press

Die Fischtown Pinguins sind seit der Länderspielpause das Team der Stunde in der DEL und nehmen Anlauf, seit dem Aufstieg 2016 zum dritten Mal in Folge in die Playoffs einzuziehen. Teammanager Alfred Prey verrät als Vater des Erfolges die Gründe für den Erfolg, bezieht Stellung zu Kritiken und spricht über Möglichkeiten für die Zukunft.

Herr Prey, die Pinguins nehmen erneut Kurs auf die Playoffs. Müssen Sie sich selbst manchmal kneifen?
Alfred Prey:
"Klar, im ersten Jahr hat man gedacht, es ist eine positive Eintagsfliege. Letztes Jahr konnten wir es dann aber bestätigen und dieses Mal kann man wohl sagen, wir sind in der Liga angekommen."

Sie haben in all den Jahren nicht einen Fehleinkauf gehabt. Glück oder Können?
Prey:
"Da gehört natürlich auch Glück dazu. Man kann den Leuten nicht hinter die Stirn gucken. Wir machen es uns aber auch nicht leicht. Ich rufe bestimmt zehn bis 20 Leute an. Ich habe ein Netzwerk aufgebaut, das hinterfragt. Zudem suchen wir vorab immer auch den direkten Kontakt. Dann merkt man schon, ob es jemand ist, der zu einem passt. Und für viele sind wir einfach das Sprungbrett ins Profigeschäft in Europa - oder der Last Exit vor dem Karriereende wie etwa bei Max Fortunus. Aber wir sorgen uns, wenn die Verträge auslaufen."

Erfolg macht sexy. Immer wieder werden die Top-Spieler weggekauft...
Prey:
"Das ist schon unangenehm. Wir haben hier natürlich auch den Traum, etwas aufzubauen was Substanz hat. Aber das ist mit unserem Budget einfach nicht möglich. Wir sind quasi wie Aldi. Da fährt jeder Verein mit dem Einkaufswagen durch die Reihen und holt sich die Spieler, die er haben will. Da sind wir wehrlos, weil jeder mehr bezahlen kann."

Es gibt auch die kritischen Stimmen bezüglich den Einbürgerungen...
Prey:
"Ich kann das ehrlich gesagt nicht ganz nachvollziehen, weil es eine gewisse Doppelmoral birgt. Keiner geniert sich, uns diese Spieler anschließend wegzukaufen. Wenn so etwas kritisiert wird, sollte man auch Charakter zeigen und solche Spieler nicht verpflichten. Man muss überlegen, warum wir es machen. Wir hätten auch gern gute Deutsche, aber die Preise sind explodiert. Wir können da nicht mithalten. Daher müssen wir einen Weg finden, um Zuschauern, der Stadt und Region hochklassiges Eishockey bieten zu können. Ich wäre froh, wenn alle, die unsere Politik anprangern, konsequent blieben. Dann bräuchten wir keine neuen Spieler suchen und könnten etwas aufbauen."

Interview: Mareike Scheer

Das komplette Interview finden Sie wie gewohnt in unserer Printausgabe!


Anzeige
Anzeige

Notizen

  • gestern
  • Die deutschen Frauen haben ihre WM-Generalprobe gegen den späteren Gruppengegner Japan mit 3:2 n.P. gewonnen. Svenja Voigt glich einen frühen 0:2-Rückstand mit zwei Treffern aus. Im Penaltyschießen traf Luisa Welcke zum Game Winning Goal. Die WM in Budweis (Tschechien) beginnt am kommenden Mittwoch.
  • gestern
  • Der lettische Angreifer Klavs Planics besetzt die erste Importstelle im Kader der Füchse Duisburg für die Oberliga-Saison 2025/26. Der 31-Jährige war mit 63 Punkten in 49 Spielen (drei davon in den Playoffs) in der Saison 2024/25 Top-Scorer des Höchstadter EC in der Oberliga Süd.
  • gestern
  • Frank Gentges bleibt Trainer der Ratinger ice Aliens. Das gab der Meister der NRW-Liga am Sonntag bekannt. Unter der Führung von Gentges erreichten die Ice Aliens in den vergangenen drei Jahren stets das Finale der Regionalliga und holten zwei Titel.
  • vor 3 Tagen
  • Lucia Schmitz wurde für die Frauen-Weltmeisterschaft in Budweis (Tschechien) nachnominiert. Die 24-Jährige ist bereits in Füssen und hat am Freitagstraining im Rahmen der WM-Vorbereitung teilgenommen. Abreisen mussten Nina Christof (Oberkörperverletzung) und Anna Rose (krank).
  • vor 3 Tagen
  • Adrian Schelenz, zuletzt Ahtletiktrainer des EV Landshut (DEL2), arbeitet in der kommenden Saison für die Augsburger Panther in der PENNY DEL. Dort beerbt er Simon Sengele. Und auch Videocoach Kai Erlenhardt wird Augsburg verlassen.
Anzeige

Die Eishockey NEWS-App

Lesen Sie jetzt alles über die schnellste Mannschaftssportart der Welt auf Ihrem Tablet oder Smartphone. Alle deutschen Ligen, die NHL und die europäischen Clubs finden Sie auf einen Klick. Mit allen Artikeln und Bildern.