Nachgelegt: Die Besucher aus Düsseldorf bejubeln das zwischenzeitliche 2:0 durch den ehemaligen Kölner Philip Gogulla.
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Die Düsseldorfer EG hat das DEL Winter Game 2019 gewonnen: Vor mehr als 47.000 Zuschauern im lediglich im ersten Drittel verregneten RheinEnergieSTADION setzte sich das Team von Trainer Harold Kreis am Samstag mit 3:2 (1:0, 1:0, 0:2, 1:0) nach Verlängerung im Derby bei den Kölner Haien durch. Die heimischen Haie zeigten dabei eine über weite Strecken enttäuschende Leistung und mussten nach einem zwischenzeitlichen 0:2-Rückstand letztlich froh darüber sein, zumindest einen schmeichelhaften Punkt mitgenommen zu haben. Für die DEG traf unterdessen ausgerechnet Ex-Hai und Freiluftspezialist Philip Gogulla doppelt.
Filmreifer hätte das DEL Winter Game 2019 kaum beginnen können: Gerade einmal 46 Sekunden waren gespielt, da ging die DEG bereits mit 1:0 in Führung, und es war ausgerechnet Philip Gogulla, der die Schlafmützigkeit in der Kölner Hintermannschaft bestrafte und mit seiner Rückhand für das schnellste Düsseldorfer Tor der Derby-Historie sorgte. Der ehemalige Hai war zuvor bei der Präsentation der Gäste-Aufstellung gnadenlos ausgepfiffen worden. Allerdings sollte Gogullas Treffer der einzige echte Höhepunkt des ersten Drittels bleiben. Köln zeigte sich vom schnellen Gegentor zwar nicht geschockt, agierte jedoch in der Offensive viel zu uninspiriert, um die DEG-Führung ernsthaft in Gefahr zu bringen. Und da auch Düsseldorf nach dem frühen 1:0 zu keinen weiteren zwingenden Gelegenheiten kam, plätscherte - angesichts des Dauerregens in Köln im wahrsten Sinne des Wortes - der Auftaktabschnitt über weite Strecke ereignislos vor sich hin.
Mit einem starken Start in das zweite Drittel sorgte die DEG dann zumindest zeitweise für etwas mehr Unterhaltung auf dem Eis. Es sollte allerdings bis zur 34. Spielminute dauern, ehe die Besucher ihr klares Übergewicht im mittleren Abschnitt auch in einen zweiten Treffer ummünzten: Wiederum war es Gogulla, der mit einem überlegten Abschluss im Powerplay auf 2:0 erhöhte. Eine Minute zuvor hatte Düsseldorfs Rechtsaußen John Henrion bereits die Latte des Kölner Gehäuses getroffen. Auf der anderen Seite präsentierten sich die Haie auch im zweiten Drittel unter dem Strich erschreckend harmlos. Dass zum Ende der zweiten 20 Minuten deutlich erste Unmutsbekundungen des heimischen Publikums zu vernehmen waren, verwunderte daher nicht.
Womöglich tatsächlich vom Frust der eigenen Anhänger angestachelt, starteten die Haie so druckvoll wie zuvor in der gesamten Partie nicht in den dritten Abschnitt. Und diese Kölner Leistungssteigerung sollte schnell belohnt werden: In der 45. Spielminute sorgte Colby Genoway mit einem Abfälscher für den 1:2-Anschlusstreffer. Lange sollte die Haie-Herrlichkeit zunächst allerdings nicht andauern: Düsseldorf bekam die Begegnung schnell wieder in den Griff, hätte durch Jaedon Descheneau, der ebenfalls nur die Stange des Kölner Gehauses traf (49.), um ein Haar den alten Zwei-Tore-Vorsprung wiederhergestellt und schien einem verdienten Dreier entgegenzusteuern. Dann jedoch stellten die Gastgeber 78 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit den Spielverlauf auf den Kopf: Nach Alexander Sulzers Schlenzer von der blauen Linie staubte Felix Schütz zum 2:2 ab und rettete die Haie in die Verlängerung.
Und in dieser war Köln dem Siegtreffer dann zunächst sogar näher, doch Sebastian Uvira vergab seinen Alleingang in der zweiten Minute der Overtime. Nur wenige Sekunden später leisteten sich die Haie schließlich einen folgenschweren Wechselfehler, durch den John Henrion auf und davon war und die Scheibe zum Düsseldorfer 3:2-Erfolg unter die Latte setzen konnte.
Stefan Wasmer