Dennis Seidenberg im Mai 2018 bei der Eishockey-WM als Kapitän der deutschen Mannschaft. Foto: imago
Wie er sich fühlt? "Erholt", sagt Dennis Seidenberg und muss dabei lachen. "Ich habe hier meinen Zeitplan zum Trainieren, ich fühle mich, gut und das Training macht mir auch viel Spaß. Aber ich rechne ehrlich gesagt nicht damit, dass ich spielen werde."
Vor rund einer Woche hat der 37-jährige Stanley-Cup-Sieger von 2011 (Boston) noch einmal einen NHL-Vertrag bei den New York Islanders unterschrieben. "Aber das ist mehr eine Versicherung für das Team, falls sich zwei oder drei Verteidiger verletzen sollten", gibt sich Seidenberg im Interview mit Eishockey NEWS (aktuelle Printausgabe) realistisch. Bisher kam er nicht für die Islanders zum Einsatz.
Schon die ganze Saison über hat er mit dem Team trainiert, ist aber nicht zu Auswärtsspielen mitgereist. Er hatte im Herbst 2018 einen Tryout bei den Islanders absolviert, doch deren neuer General Manager Lou Lamoriello entschied sich nach dem Tryout für den Schweizer Luca Sbisa. Sein letztes NHL-Spiel hat er am 7. April 2018 für die Islanders gegen die Detroit Red Wings gemacht, sein letztes Profispiel am 15. Mai 2018 bei der WM in Dänemark für die Nationalmannschaft (0:3 gegen Kanada).
"Klar hätte ich auch weitere Tryouts haben können, aber ich wollte die Familie nicht noch einmal umziehen lassen. Auch Deutschland oder ein Engagement in der AHL bzw. Einsätze für das Farmteam der Islanders in Bridgeport (etwas außerhalb von New York City) habe er nie in Erwähnung gezogen. Über Monate hin hatte sich das Gerücht gehalten, er würde für den EHC Red Bull München auflaufen. "Entweder hier in New York oder nirgends", war seine Devise.
Michael Bauer