Die geehrten DEL-Spieler auf einem Foto: Joonas Lehtivuori, Danny aus den Birken, Philip Gogulla und Moritz Seider.
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Was sportlich auf dem Eis während der DEL-Hauptrunde geschehen ist, spiegelte sich auch in den Ehrungen der besten Spieler bei der "Gala des deutschen Eishockeys" wider, die am Samstag in Bremerhaven stattfand. Die beiden dominierenden Teams aus Mannheim und München konnten die Titel der meisten Kategorien bei der Wahl, die von der DEL in Zusammenarbeit mit der Fachzeitung Eishockey NEWS unter Trainern, Managern und Kapitänen der 14 Clubs sowie Experten der Crews von Magenta Sport und SPORT1 durchgeführt worden war, auf sich vereinen.
So erhielt Münchens Torhüter Danny aus den Birken die Auszeichnung als Spieler des Jahres und als Torhüter des Jahres. Der Silbermedaillen-Gewinner von Pyeongchang 2018 holte in 37 Spielen 26 Siege, konnte mit 1,91 den besten Gegentorschnitt aller DEL-Goalies aufweisen und gehörte mit fünf Shutouts auch in dieser Kategorie - neben David Leggio (Wolfsburg), Olivier Roy (Augsburg) und Jochen Reimer (Ingolstadt) - zu den Besten der Liga. Lediglich bei der Fangquote (92,61 Prozent) musste der 34-Jährige knapp dem Düsseldorfer Mathias Niederberger (92,89 Prozent) den Vortritt lassen. Aus den Birken tritt als Spieler des Jahres die Nachfolge seines ehemaligen Teamkollegen Keith Aucoin an, als Torhüter des Jahres beerbt er Schwenningens Dustin Strahlmeier.
Der Titel des Trainers des Jahres geht ebenso in die bayerische Landeshauptstadt. Unglaublich, aber wahr: Don Jackson kann diese Auszeichnung zum allerersten Mal entgegennehmen und folgt auf Bremerhavens Thomas Popiesch. Der Kanadier hat mit seiner Mannschaft die Chance, zum vierten Mal in Folge Meister zu werden - bisher unerreicht in der DEL.
Als Verteidiger des Jahres 2018/19 kann sich ab sofort Joonas Lehtivuori von Hauptrunden-Champion Adler Mannheim bezeichnen. Der Finne avancierte in seinem ersten Jahr in der DEL zu einem der absoluten Anker in der besten Defensive der Liga und punktete zudem mit acht Toren und 23 Vorlagen - bei einer Plus/Minus-Statistik von +22 - in 41 Partien fleißig.
Derweil bleibt auch der Titel des Rookies des Jahres, der erstmals alleine von den Fans per Abstimmung gewählt worden ist, in der Kurpfalz. Holte Phil Hungerecker vergangenes Jahr den Titel, kann sich nun Moritz Seider über die Auszeichnung freuen. Der 17-Jährige war im Saisonverlauf verletzungsbedingt zwar mehrmals für längere Zeit außer Gefecht, zeigte aber in den 29 Einsätzen (zwei Treffer, vier Assists) sein großes Talent, das ihn über kurz oder lang wohl in die NHL führen wird. Im Sommer gilt der Kapitän der deutschen U20-Nationalmannschaft, die im Dezember 2018 die Rückkehr in die Top-Division realisiert hatte, als aussichtsreicher Kandidat für die erste Runde im NHL-Draft.
Der einzige Akteur, der nicht in Diensten von Mannheim oder München steht und ausgezeichnet wurde, ist Philip Gogulla von der Düsseldorfer EG. Er wurde als Stürmer des Jahres geehrt. Der 31-Jährige spielte mit 26 Toren und 26 Vorlagen in 52 Hauptrundenpartien die beste Saison seiner DEL-Karriere und drückte dem Spiel der DEG nach der Rückkehr in seine Heimatstadt seinen Stempel auf. Ob der Altmeister auch zukünftig auf die Dienste seines Top-Scorers bauen kann, wird sich in den kommenden Wochen zeigen. Das Interesse vor allem aus München ist offenkundig.
Als besondere Ehrungen im Rahmen von 25 Jahren DEL wurden die für prägende Persönlichkeiten der bisherigen Ligageschichte vorgenommen, nämlich Lothar Sigl (Hauptgesellschafter der Augsburger Panther), DEB-Präsident Franz Reindl, der der erste DEL-Geschäftsführer war, und auch der jetzige Amtsinhaber Gernot Tripcke (seit 2000 im Amt).
Des Weiteren gab es Ehrenplaketten für Leute, die über die gesamten 25 Jahre in der DEL - in welcher Form auch immer - mitgewirkt haben. Darunter waren zum Beispiel Mirko Lüdemann, Marcus Kuhl, Duanne Moeser, Charly Fliegauf und Sven Felski.
In die Hall of Fame des deutschen Eishockey wurde mit Peter Kathan senior der langjährige Frauen-Nationaltrainer (2002-14) aufgenommen. Der 70-Jährige war für das Damen-Nationalteam bei sechs Weltmeisterschaften und zwei Olympischen Spielen verantwortlich und prägte es wie bisher kein Zweiter.
Den Preis als Hauptrundensieger konnten sich die Adler Mannheim sichern. Es handelte sich dabei um einen Scheck in Höhe von 5.000 Euro für die Adler-Fans, der vom DEL-Medienpartner Telekom überreicht wurde. Über 10.000 Euro konnte sich die Düsseldorfer EG als Sieger der von DEL-Premiumpartner Covestro präsentierten "Robert-Müller-Fair-Play-Trophy" freuen. Der Betrag fließt in die Nachwuchsarbeit der Rheinländer. Nachwuchstrainer des Jahres wurde Oliver Häusler aus dem Unterbau der Starbulls Rosenheim. Sörli Binder (Fotograf für die Adler Mannheim) wurde von DEL-Fotopartner Nikon als Fotograf des Jahres geehrt und erhielt als Preis eine neue hochwertige Nikon Z6.
Michael Bayer