Nico Sturm bei seinem ersten NHL-Einsatz.
Foto: Minnesota Wild/twitter
Nico Sturm hat in der vergangenen Nacht vor den Augen seiner Familie und ein paar Freunden sein NHL-Debüt für die Minnesota Wild gegeben. Der Name dürfte bis vor Kurzem nur Wenigen ein Begriff gewesen sein, ging der heute 23-jährige gebürtige Augsburger doch schon im Alter von 18 Jahren in die USA und spielte fortan im Junioren-Alter in der North American Hockey League und in der United States Hockey League, bevor es zur Saison 2016/17 an die Clarkson University ging.
Dort sollte der erste NHL-Spieler, der aus dem Nachwuchs des Augsburger EV hervorgeht, zu einem der prägenden Akteure in der NCAA werden und wurde in den vergangenen beiden Jahren jeweils zum besten Defensivstürmer der ECAC-Division gekürt. Dieses Jahr schaffte es Sturm als einziger Europäer in die Top Ten der Nominierten für den Hobey Baker Memorial Award, der jährlich an den besten männlichen College-Spieler in den USA vergeben wird. Am 1. April gaben die Minnesota Wild nach dem Ausscheiden Clarksons aus den NCAA-Playoffs die Verplfichtung des Deutschen bekannt.
"Wenn ich einmal erst zurück am Campus bin und alles wirken wird, werde ich erst realisieren, was passiert ist", sagte Sturm nach seinem Debüt bei der 0:3-Niederlage der Wild gegen die Boston Bruins, bei dem er in 20 Wechseln 13:20 Minuten Eiszeit erhielt, drei Schüsse abgab, zwei Checks verteilte, zwei Schüsse blockte und bei keinem Gegentor auf dem Eis stand. Zu Beginn des Aufwärmens durfte der Center alleine auf dem Eis rumkurven, wie es bei Premieren für Spieler mittlerweile gemeinhin üblich ist.
Wild-Cheftrainer Bruce Boudreau lobte Sturm, der sogar in der Starting Six stand: "Er hat danach ausgesehen, als wolle er spielen und als bedeute ihm diese Partie wirklich etwas. Er hat hart gespielt und wenn du das tust, dann ist die Länge deiner Wechsel auch so kurz."
"Ich habe versucht, es einfach zu halten und mit meiner Reihe keinen Gegentreffer hinnehmen zu müssen. Man schaut dann aber nach vorne, das Selbstvertrauen wächst ein bisschen und anstelle von reinem Defensivdenken kommt immer mehr das Vertrauen, offensiv Aktionen zu bringen und dann passieren sie auch", zeigte sich der nächste deutsche NHL-Profi auch selbst mit seiner ersten Erfahrung in der stärksten Liga der Welt zufrieden.
Es wird nicht die letzte sein: Am Samstag wird Sturm ebenfalls spielen, wenn die nicht für die Playoffs qualifizierten Wild zum Saisonabschluss bei den Dallas Stars gastieren. Danach sollen viele weitere Einsätze im Trikot der Wild für den angehenden Restricted Free Agent folgen: "Ich habe hier eine vollwertige Vereinbarung, möchte in das Team und im nächsten Jahr NHL spielen", so Sturms Ansage für 2019/20.