Tim Wohlgemuth bestritt in Kaufbeuren sein erstes Länderspiel für die A-Nationalmannschaft.
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Der gebürtige Kaufbeurer Tim Wohlgemuth bestritt am Donnerstag gegen die Slowakei ausgerechnet in seinem Heimatort sein erstes A-Länderspiel. Im Gespräch mit Eishockey NEWS beschreibt der Stürmer des ERC Ingolstadt seine Gefühle und spricht über die Unterschiede zwischen DEL-Alltag und internationalem Niveau.
Herr Wohlgemuth, Sie durften Ihr erstes Länderspiel in Ihrem Heimatort Kaufbeuren bestreiten. Wie waren die Eindrücke?
Tim Wohlgemuth: "Das kann man nicht mit einem Wort beschreiben. Ich habe erst am Vortag erfahren, dass ich spielen durfte und war total aufgeregt. Es ist natürlich etwas Besonderes, das erste Spiel mit der Nationalmannschaft daheim bestreiten zu dürfen. Mein Heimathaus, in dem ich 18 Jahre lang gewohnt habe, steht nur 200 Meter vom Stadion entfernt. Als ich vor dem Spiel auf dem Gang stand, meinen Namen und die Sprechchöre der Fans hörte, war dies für mich ein absolutes Highlight."
Wann hat sich die Aufregung gelegt?
Wohlgemuth: "Es war eher so eine Art Grundnervosität, weil es das erste Spiel für die Herren-Nationalmannschaft war. Ich wäre sicher genauso nervös gewesen, wenn das Spiel in einem anderen Land stattgefunden hätte. Zu Hause ist es aber noch einmal eine Steigerung. Als ich in die Zuschauerränge sah, habe ich gefühlt 2.000 Gesichter erkannt."
Sie haben in der DEL auch in den Playoffs gespielt. War es ein Unterschied zum Länderspiel?
Wohlgemuth: "Die Schnelligkeit und die absolute Konsequenz in der Taktik war beim Länderspiel auffälliger. Es werden selten Fehler gemacht, und wenn, dann sind es extrem kleine Fehler, die man konsequent ausnutzen muss. In der DEL, zumindest in der Hauptrunde, ist es etwas langsamer und inkonsequenter bei Fehlern."
Was hat Toni Söderholm nach dem Spiel zu Ihnen gesagt?
Wohlgemuth: "Er hat nur ein wenig über die Sprechchöre für mich gewitzelt."
Machen Sie sich Hoffnungen auf eine WM-Teilnahme?
Wohlgemuth: "Es ist noch viel Zeit bis zur WM und es fehlen noch einige Spieler, weshalb ich mir darüber noch keine Gedanken mache. Ich habe hier meinen Spaß und werde sehen, wie lange die Reise geht."
Interview: Arno Nahler