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Dienstag, 11. Juni 2019

Der neue Vorsitzende des Disziplinarausschusses „Es wird immer Diskussionen geben“: Lorenz Funk über eigene Sichtweisen, Kommunikation und Gehirnerschütterungen

Lorenz Funk. Foto: DEL/City-Press GmbH

Lorenz Funk junior übernimmt ab 1. September das Amt des Vorsitzenden des Disziplinarausschusses und wird sowohl für die DEL als auch die DEL2 zuständig sein. Sein Vorgänger Tino Boos bleibt der DEL erhalten und übernimmt neue Aufgaben im Bereich des Spielbetriebs und der Spielerentwicklung. Funk wird dabei nicht fest in der DEL-Zentrale in Neuss arbeiten, sondern meistens von seinem Wohnort in Fischbachau in Oberbayern die Spiele bewerten, wie er im Interview mit Eishockey NEWS (aktuelle Printausgabe) erklärte.

"Dort erhalte ich am Freitagabend und am Sonntagnachmittag direkt nach den Spielen die Videobilder", sagt Funk. "Es wird ja ohnehin nicht zusammen in einem Büro entschieden, sondern alles am Telefon besprochen."

Dass seine neue Aufgabe als Nachfolger von Boos keine leichte ist, dessen ist sich der 50-Jährige bewusst: "Es wird immer Diskussionen geben. Und es wird immer Unzufriedene geben. Es ist zwar nicht schön, wenn jemand unzufrieden ist, aber ich war selbst lange genug Spieler und auch Manager und ich war oft selbst unzufrieden - aus meiner Sicht und durch meine rosarote Brille."

Auch er habe als Spieler eine Matchstrafe bekommen, bei der er anderer Meinung gewesen sei, als Manager habe er Spieler nach Fouls mit Verletzungen verloren, die vom Schiedsrichter nicht als Foul gewertet wurden. Und er musste als Manager auch hinnehmen, dass seine eigenen Spieler gesperrt werden. "Man sieht daran, dass jeder seinen eigenen Blickwinkel hat, seine eigene rosarote Brille. Wenn man der Betroffene ist, ist man unzufrieden, weil man denkt, man ist ungerecht behandelt worden."

Vor dem Start der Saison werde in einer Sitzung der Sportlichen Leiter die Linie besprochen, sagt Funk. "Dann wird es da eine Runde geben, wo man über bestimmte Sachen, über die Grenzen und Richtlinien sowie deren Umsetzung spricht." Beim Thema Gehirnerschütterungen ist er ein gebranntes Kind. Auch er hatte als Spieler zwei schwere Gehirnerschütterungen, stimmt aber seinem Vorgänger Boos zu: "Wenn ich Eishockey spiele, kann ich wegen eines Fouls, aber auch wegen eines Unfalls eine Gehirnerschütterung haben, zumal das Spiel immer schneller wird. Es ist ganz klar ein Berufsrisiko."

Auch das von Boos vor wenigen Wochen angesprochene Thema Kommunikation sei bereits ein Thema gewesen. "Da soll einiges verbessert werden - unter anderem mit Videos als Erklärung."

Michael Bauer

Im großen Interview mit Eishockey NEWS (aktuelle Printausgabe) spricht Funk über Gehirnerschütterungen, die Spielweise der Spieler, die Linie des Disziplinarausschusses, wie sich auch Clubs in die Kommunikation einbringen müssen und Kritik von Trainern in der Öffentlichkeit





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Notizen

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  • Nach seiner einzigen Saison in Deutschland beendet Eetu Laurikainen seine Karriere. Für die Eisbären Regensburg absolvierte der 32-jährige Finne 19 DEL2-Spiele, ehe er von einer Verletzung gestoppt wurde.
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  • vor 3 Tagen
  • Maximilian Eisenmenger (26) kehrt in die schwedische Top-Liga SHL zurück. Der deutsche Nationalstürmer, der erst im Februar aus Timrå zum finnischen Erstligisten TPS Turku gewechselt war und dort bei 16 Einsätzen ohne Punkt blieb, wechselt zur neuen Saison zum Viertelfinalisten Malmö Redhawks.
  • vor 3 Tagen
  • Die Eispiraten Crimmitschau haben das Ziel ihrer Crowdfunding-Kampagne mit einer bereits gesammelten Summe von 173.000 Euro übertroffen. Dies teilte der DEL2-Club am Mittwochnachmittag mit. Als Ziel waren 120.000 Euro ausgegeben worden, um den Eigenanteil an der benötigten Flexbande zu finanzieren.
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