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Dienstag, 16. Juli 2019

„Jeder verfolgt nur seine eigenen Interessen“ Michael Bakos sieht keinen Sinn mehr hinter einer weiteren Trainertätigkeit und zieht sich aus dem Eishockey zurück

Michael Bakos verabschiedet sich aus dem Eishockey.

Foto: imago images/ Eibner

Nach 23 Jahren kehrt Michael Bakos dem Eishockey seinen Rücken zu. Und das sicher nicht freiwillig: "Im Moment empfinde ich eine riesen Portion Niedergeschlagenheit und Frust, ich habe nicht mehr die Energie, irgendwem zu helfen. Da macht es keinen Sinn, weiter als Trainer zu arbeiten", so der frühere Nationalspieler, der zuletzt als Sportlicher Leiter des AEV-Nachwuchses sowie als Augsburger DNL-Trainer fungierte.

Doch wie konnte es soweit kommen, dass jemand, der bisher nahezu sein ganzes Leben mit dem Eishockey in Verbindung stand, mit der Sportart komplett abschließt? "Ich sehe mich nicht als Megaexperte, aber was mir komplett fehlt, ist, dass wir gemeinsam an einem Ziel arbeiten. Das ist ein Eimer voller Zufälle. Statt einem großen Ziel verfolgt schlussendlich jeder seine eigenen Interessen", so Bakos und nennt auch ein Beispiel: "Was will man mit der U23-Regel in der DEL wirklich bewirken? Will man etwas für deutsche Spieler tun oder spielen wirtschaftliche Gründe eine Rolle, weil ein junger Deutscher billiger ist als ein 28-Jähriger oder Ausländer in der vierten Reihe? Haben wir ein Ziel oder ist das nur ein Alibi und Mittel zum Zweck? In drei Jahren hat vielleicht irgendjemand die nächste tolle Idee und dann gibt es keine U23-Regel mehr. Dass es so viele Änderungen gibt, zeigt mir, dass wir ein bisschen verloren durch die Gegend laufen und nicht kontinuierlich in eine Richtung arbeiten."

Mit all dem will Bakos in Zukunft nichts mehr zu tun haben: "Ich versuche in einem anderen Bereich meinen Platz zu finden, wo Beruf auch wieder Berufung sein kann." Für Augsburg bedeutet der Rückzug des 100-fachen Nationalspielers einen doppelten Bakos-Abschied in diesem Sommer. Sein 18-jähriger Sohn Timo - bisher Spieler der DNL-Mannschaft des AEV - wechselt in die USA zu den Sioux Falls Stampede.

Einen ausführlichen Bericht unseres Mitarbeiters Michael Klein zum Abschied von Michael Bakos aus dem Eishockey finden Sie in unserer aktuellen Printausgabe, die seit Dienstag am Kiosk erhältlich ist oder jederzeit in unserem Onlineshop bestellt werden kann.


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Notizen

  • vor 2 Tagen
  • Die deutschen Frauen haben ihre WM-Generalprobe gegen den späteren Gruppengegner Japan mit 3:2 n.P. gewonnen. Svenja Voigt glich einen frühen 0:2-Rückstand mit zwei Treffern aus. Im Penaltyschießen traf Luisa Welcke zum Game Winning Goal. Die WM in Budweis (Tschechien) beginnt am kommenden Mittwoch.
  • vor 2 Tagen
  • Der lettische Angreifer Klavs Planics besetzt die erste Importstelle im Kader der Füchse Duisburg für die Oberliga-Saison 2025/26. Der 31-Jährige war mit 63 Punkten in 49 Spielen (drei davon in den Playoffs) in der Saison 2024/25 Top-Scorer des Höchstadter EC in der Oberliga Süd.
  • vor 3 Tagen
  • Frank Gentges bleibt Trainer der Ratinger ice Aliens. Das gab der Meister der NRW-Liga am Sonntag bekannt. Unter der Führung von Gentges erreichten die Ice Aliens in den vergangenen drei Jahren stets das Finale der Regionalliga und holten zwei Titel.
  • vor 4 Tagen
  • Lucia Schmitz wurde für die Frauen-Weltmeisterschaft in Budweis (Tschechien) nachnominiert. Die 24-Jährige ist bereits in Füssen und hat am Freitagstraining im Rahmen der WM-Vorbereitung teilgenommen. Abreisen mussten Nina Christof (Oberkörperverletzung) und Anna Rose (krank).
  • vor 5 Tagen
  • Adrian Schelenz, zuletzt Ahtletiktrainer des EV Landshut (DEL2), arbeitet in der kommenden Saison für die Augsburger Panther in der PENNY DEL. Dort beerbt er Simon Sengele. Und auch Videocoach Kai Erlenhardt wird Augsburg verlassen.
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