Bill Daly.
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Zum zweiten Mal in Folge gastierte die NHL am Sonntag in Deutschland, zum zweiten Mal in Folge zu einem Testspiel. Hatten im vergangenen Jahr die Edmonton Oilers die Kölner Haie vor mehr als 18.000 Fans erst in der Verlängerung mit 3:2 besiegt, so gelang diesmal den Chicago Blackhawks ein 3:1-Sieg vor ausverkauftem Haus mit 14.200 Fans bei den Eisbären Berlin.
Vor dem Spiel hatte Deputy Commissioner Bill Daly, der Stellvertreter von Chef Gary Bettman, Deutschland und das deutsche Eishockey gelobt: "Wir freuen uns sehr, hier zu sein. Es ist das sechste Mal, dass wir ein Vorbereitungsspiel hier in Deutschland absolvieren. Ich selbst war das letzte Mal 2011 hier in Berlin, als die Los Angeles Kings gegen die Buffalo Sabres ein Hauptrundenspiel absolvierten. Die Mercedes-Benz Arena ist definitiv eine der Premium-Arenen in Europa."
Daly lobte die jüngste Entwicklung des deutschen Eishockeys: "Die Zukunft sieht sehr gut aus. DEB und DEL machen die richtigen Sachen. Mit Leon Draisaitl spielt der größte Star in der NHL, mit Moritz Seider hatte Deutschland einen sehr hohen Draftpick und auch im kommenden Draft sollten zwei Spieler, die aktuell in der DEL spielen, sehr hoch gezogen werden." Auch die Erfolge der Nationalmannschaft - die Silbermedaille bei den Olympischen Spielen, der Aufstieg der Junioren in die A-Gruppe und das starke Abschneiden bei der WM in der Slowakei erwähnte Daly.
"Deutschland ist sehr wichtig für uns, es ist ein großartiger Markt und ein wichtiger Teil unserer internationalen Strategie." Ob und wann wieder mit einem Testspiel oder gar einem Hauptrundenspiel in Deutschland zu rechnen ist, ist noch unklar. Weiter geht es am Montag mit einem Test der Philadelphia Flyers in Lausanne, am Freitag spielen dann die Flyers gegen die Blackhawks zum Saisonauftakt in Prag.
Kein Teil der NHL-Strategie ist dagegen Technik-Anbieter jogmo. Die deutsche Firma hatte das neue Tracking-System entwickelt, das eigentlich ab dieser Saison zum Einsatz kommen sollte. Die NHL hatte dem Unternehmen aber vor Kurzem gekündigt, die Firma ist nun insolvent. "Am Ende des Tages ging es um das Produkt und es gab auch Probleme mit dem Geschäftsmodell", sagt Daly dazu auf Nachfrage von Eishockey NEWS. "Sie haben eine sehr gute Technologie, sind clevere Leute, aber sie waren eben finanziell nicht in einer Position, die unseren Bedürfnissen entspricht."