Noch können die Fans der Krefeld Pinguine nicht jubeln. Eine Einigung mit der Energy Consulting gibt es weiter nicht. Foto: City-Press
Die Hängepartie um die Krefeld Pinguine geht weiter. „Die Insolvenz ist nicht vom Tisch“, sagte Pinguine-Geschäftsführer Matthias Roos am Freitagabend rund eine Stunde vor dem Heimspiel gegen Ingolstadt auf Nachfrage von Eishockey NEWS. „Noch ist kein Geld auf unserem Konto eingegangen.“ Allerdings gebe es einen Vorschlag, der Roos von Dr. Wolfgang Peters, Anwalt der Energy Consulting, per E-Mail zugegangen sei. „Diese Mail ist aber nur an mich gegangen und nicht an die Gesellschafter, daher muss ich das mit den Gesellschaftern erst einmal besprechen.“
Man sei jetzt genau so weit wie Mitte Dezember, fuhr Roos fort, der nicht nur über den Zeitpunkt des Vorschlags der Energy Consulting verärgert war („Sie hatten jetzt drei Tage Zeit und kommen wenige Stunden vor dem Spiel damit“), sondern auch darüber, dass der Vorschlag vorschnell an die Öffentlichkeit gedrungen war und dort von einer Lösung gesprochen worden sei. „Der Unterschied ist nur, dass die Energy Consulting nun gewillt ist, Geld zu geben.“
Die Westdeutsche Zeitung berichtete am Freitagnachmittag, die Energy Consulting stimme einer einer Stammkapitalerhöhung um 750.000 Euro zu. Gleichzeitig wolle sie 300.000 Euro an Soforthilfen zur Verfügung stellen. „Wenn Herr Peters am Montag 300.000 Euro überweist, wäre das ein Schritt in die richtige Richtung.“ Roos bestätigte noch einmal, dass der Verein kurzfristig 400.000 Euro benötige, insgesamt habe er mit einer Million Euro von der Energy Consulting geplant. „Da fehlt also noch viel mehr.“
Dennoch blickt er wenig begeistert auf den aktuellen Vorschlag. „Jede Konstellation, in der die Energy Consulting Gesellschafter bleibt, ist ein Problem. Denn niemand möchte wirklich mit ihr zusammenarbeiten.“ Ein Notartermin sei für Montag geplatzt.Bei diesem sollten die Anteile eigentlich auf einen anderen Gesellschafter übertragen werden. Weitere Entwicklungen am Wochenende schloss Roos aber nicht aus.
Nach der Gesellschafterversammlung am Dienstag hatten die Pinguine bekannt gegeben, dass zwei Lösungsvorschläge erarbeitet worden seien, „die eine drohende Insolvenz verhindern sollen und Grundlage für den Erhalt des DEL Standortes Krefeld bilden können“. Damals wurde von einer 48-Stunden-Frist berichtet. Diese war am Donnerstagabend verstrichen. Im Dezember hatte Energy Consulting bekannt gegeben, die Anteile (46 Prozent) abgeben zu wollen, am 9. Januar wiederum wollten sie schließlich auch die Anteile der Schulz Holding (48 Prozent) übernehmen. Bei dieser Sitzung sollten ihnen eigentlich die Anteile entzogen werden.
Michael Bauer