Leon Draisaitl am Puck, im Hintergrund Chicagos David Kämpf – die Oilers und Blackhawks werden auch in der Play-in-Runde (Best of Five) aufeinandertreffen.
Foto: imago images/ZUMA Wire/Mike Wulf
Dass Leon Draisaitl ein außergewöhnlich guter Eishockeyspieler ist, weiß die Welt spätestens seit der Spielzeit 2018/19 mit 50 Toren und 55 Vorlagen in 82 Spielen. Vor Kurzem hat er sich dann als erster Deutscher überhaupt die Art Ross Trophy als bester Scorer der NHL gesichert, nachdem der 24-Jährige mit 43 Treffern und 67 Vorlagen (Liga-Bestwert) in 71 Partien noch einmal einen Entwicklungssprung gemacht hatte. „Der Gewinn dieser Trophy ist für mich auf der einen Seite schon eine ganz besonders große Ehre und auf der anderen auch eine Bestätigung meiner harten Arbeit“, meint der gebürtige Kölner dazu im Interview mit Eishockey NEWS in der aktuellen Ausgabe.
Freude über die persönliche Auszeichnung ist also durchaus vorhanden, doch wie man Draisaitl kennt, hat er das große Ganze im Blick und verweist darauf, dass „der individuelle Erfolg nicht so wichtig“ sei, sondern vielmehr „der deines Teams immer im Vordergrund“ stehe. Und da soll am Ende natürlich der Stanley-Cup-Gewinn stehen. Die erste Hürde, sofern es wieder zum laufenden Spielbetrieb kommt, werden in der Play-in-Runde (derzeit frühestmöglich Anfang August) die Chicago Blackhawks sein, die sich nach ihrer Ära mit drei Cup-Siegen in sechs Jahren zwischen 2010 und 2015 mitten im Rebuild befinden und einiges vom Glanz vergangener Tage entfernt sind.
So sehr Draisaitl den Fokus weg von sich und seinen eigenen Leistungen rückt, so überschwänglich wird er von anderen Sportgrößen gelobt. Ein weiteres Beispiel ist dabei die deutsche Basketball-Ikone Dirk Nowitzki (41), die auf der deutschsprachigen Website der NHL gratuliert („Es gibt so viele großartige Athleten in dieser Liga und wenn er die meisten Punkte in der regulären Saison erzielt, dann ist das eine erstaunliche Leistung“) und konstatiert: „Seine Grenze ist der Himmel, denn er ist erst 24 Jahre alt und wird weiter an sich arbeiten.“ Nowitzki sieht für Draisaitl ebenso Chancen auf die Hart Memorial Trophy, die an den wertvollsten Spieler der regulären Saison verliehen wird – genauso wie Bostons Torjäger David Pastrnak (24), der vor wenigen Tagen erst zu Tschechiens Eishockeyspieler des Jahres gekürt wurde und gemeinsam mit Alex Ovechkin die Maurice Richard Trophy als beste Torschützen der Hauptrunde (je 48 Treffer) gewonnen hatte. Der sagte auf die Frage, wer Liga-MVP werden sollte: „Es sollte Leon Draisaitl sein. Mit Blick auf die Art, wie er diese Saison gespielt hat, ist das absolut keine Frage für mich.“
Was Draisaitl selbst unter anderem noch zu Zahlen von Wayne Gretzky sagt, wie sich Phase 2 des Plans zur Wiederaufnahme des Spielbetriebs der NHL in Edmonton gestaltet und was er vom Modus mit 24 Mannschaften hält, erfahren Sie in der aktuellen Ausgabe von Eishockey NEWS, die seit Dienstag im Zeitschriftenhandel erhältlich ist oder jederzeit in unserem Onlineshop bestellt werden kann.