Tuukka Rask ist freiwillig aus Toronto abgereist.
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Herber sportlicher Verlust für die Boston Bruins: Goalie Tuukka Rask hat die Bubble der Eastern-Conference-Teams in Toronto verlassen und wird in den Playoffs 2020 vorerst nicht mehr auflaufen. „Ich möchte bei meinen Teamkollegen sein und mit ihnen kämpfen, aber es gibt in diesem Moment wichtigere Dinge als Eishockey in meinem Leben – und das ist, bei meiner Familie zu sein. Ich danke den Bruins und meinen Mannschaftskameraden für ihre Unterstützung und wünsche ihnen Erfolg“, wird der 33-jährige Finne in einem von der NHL-Franchise veröffentlichten Statement zitiert. Verletzungsgründe spielen also keine Rolle bei Stamm-Torhüter Rask. Sein Opt-Out ist der erste eines Spielers während der laufenden Endrunde, vor der Fortsetzung der Saison hatten bereits weitere NHL-Profis wie Edmontons Mike Green oder Calgarys Travis Hamonic freiwillig auf eine Teilnahme verzichtet.
Don Sweeney, der General Manager der Bruins, zeigte im Namen der gesamten Organisation vollstes Verständnis für Rasks Entscheidung und sagte: „In Tuukkas Fall ist es so, dass er daheim ein Neugeborenes und zwei weitere junge Mädchen hat. Er fühlte einfach, in dieser speziellen Zeit bei ihnen daheim sein zu müssen. Ich rechne es Tuukka extrem hoch an, dass er versucht hat, durchzuhalten. Die Prioritäten sind in der richtigen Reihenfolge und das ist das, was er tun muss.“ Rasks Familie gehe es gut, sie sei sicher und gesund.
Mit Rasks Verzicht wird ab dem am Samstag um 18 Uhr stattfindenden Spiel 3 der Serie zwischen den Bruins und den Carolina Hurricanes (Stand 1:1), für das Hauptrunden-Top-Torjäger David Pastrnak fraglich ist, Backup Jaroslav Halak in den Fokus rücken und im weiteren Verlauf der Playoffs zunächst die Nummer eins sein. Der 22-jährige Tscheche Dan Vladar wird fortan als Nummer zwei fungieren. Die vorherigen beiden Vergleiche gegen die Hurricanes hatte jeweils Rask den Vorzug erhalten, genauso wie in zwei der drei zuvor abgehaltenen Round-Robin-Partien – und wäre von Head Coach Bruce Cassidy eigentlich auch für Spiel 3 als Starter vorgesehen gewesen. Nun also muss er seine Pläne zwischen den Pfosten ändern, wobei die Regularien des Return-to-Play-Konzepts der NHL eine Rückkehr eines Spielers in die Bubble nicht ausschließen. Rask müsste in diesem theoretischen Fall allerdings unter anderem vier negative Corona-Tests in Folge vorweisen können und 14 Tage in Quarantäne, bevor er wieder auf dem Eis stehen dürfte.
Michael Bayer