Bundeskanzlerin Angela Merkel bestätigte am Donnerstagnachmittag, dass Großveranstaltungen, bei denen eine Kontaktverfolgung und die Einhaltung von Hygieneregelungen nicht möglich sind, bis mindestens Ende Dezember verboten bleiben.
Foto: imago images/Bildgehege
UPDATE. Großveranstaltungen, bei denen eine Kontaktverfolgung und die Einhaltung von Hygieneregelungen nicht möglich sind, bleiben aufgrund der Coronavirus-Pandemie bis mindestens Ende Dezember grundsätzlich verboten. Dies bestätigte Bundeskanzlerin Angela Merkel am Donnerstagnachmittag im Rahmen einer Pressekonferenz. Die Verlängerung des bislang bis Ende Oktober gültigen Verbots ist das Ergebnis einer Videokonferenz der Kanzlerin mit den Ministerpräsidenten der Bundesländer.
Dort wurde auch die Gründung einer Arbeitsgruppe auf Ebene der Chefs der Staatskanzleien beschlossen, welche bis Ende Oktober Vorschläge hinsichtlich eines einheitlichen Umgangs mit Zuschauern bei bundesweiten Sportveranstaltungen erarbeiten soll. Inwieweit bereits zuvor beispielsweise in der Fußball-Bundesliga – abhängig von Hygienekonzepten und dem regionalen Infektionsgeschehen – begrenzte Zuschauermengen in den Stadien gestattet werden könnten, blieb bei der Pressekonferenz allerdings offen. „Corona ist wieder voll da in Deutschland", erklärte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) mit Blick auf die steigenden Infektionszahlen in der Bundesrepublik. Es sei daher ein „falsches Signal, wenn wir jetzt sagen würden, wir geben alles frei".
Bundesinnenminister Horst Seehofer hatte sich dagegen vor dem Beginn der Videokonferenz um 11 Uhr dafür ausgesprochen, Fans zumindest in begrenztem Umfang in die Stadien der Fußball-Bundesliga zu lassen. "Die Bevölkerung versteht es nicht, wenn im Nahverkehr viele Menschen auf engem Raum unterwegs sein dürfen, aber ein Fußballspiel mit wenigen Zuschauern und großen Abständen nicht möglich sein soll“, erklärte Seehofer in einem Gespräch mit der Augsburger Allgemeinen. Man müsse an "konstruktiven Lösungen arbeiten, wie wir die Bundesliga und die Zweite Liga wieder mit Publikumsbeteiligung realisieren können", so Seehofer, der als Innenminister auch für den Sport zuständig ist, weiter.
Die Verlängerung des Verbots von Großveranstaltungen, welche neben Sport-Events auch Konzerte, Festivals oder Stadtfeste betrifft, lässt die geplanten Saisonstarts von DEL (13. November) und DEL2 (6. November) weiter wackeln. Allerdings bleibt abzuwarten, wie der Begriff Großveranstaltung letztlich definiert wird und ab welcher Zuschauerzahl das Verbot greifen würde. Dass das Verbot zudem womöglich nicht zwingend bestehen bleibt, wenn im konkreten Fall eine Kontaktverfolgung und die Einhaltung von Hygieneregelungen gewährleistet werden können, lässt dem deutschen Eishockey vorerst Türen geöffnet.
Die Reaktionen aus dem Eishockeysport auf die neuen Beschlüsse finden Sie hier!