Muss sein Team beim Deutschland Cup aus der Ferne dirigieren: Bundestrainer Toni Söderholm.
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Bundestrainer Toni Söderholm kann die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft beim Deutschland Cup 2020 nicht direkt vor Ort betreuen. Das gab der DEB am Sonntagnachmittag bekannt. Infolge der begleitenden und obligatorischen Corona-Testungen im Vorfeld des Heimturniers erhielt der 42-Jährige ein positives Ergebnis und bleibt daher in München. Kontakt zu Spielern des DEB-Teams hatte Söderholm nicht, die Profis reisten am Sonntag alle mit einem frischen negativen Testergebnis nach Krefeld an. Alle Personen aus der DEB-Geschäftsstelle, die mit dem DEB-Coach in Kontakt standen und Aufgaben beim Deutschland Cup haben, werden trotz ihres negativen Testergebnisses im Laufe der kommenden Woche als Vorsichtsmaßnahme keinen unmittelbaren Kontakt zur Nationalmannschaft haben.
Söderholm soll gleichwohl ständig enge Verbindung zu seinem Trainerteam und den Spielern halten und die grundsätzliche Linie auch aus der Ferne vorgeben. wie der Verband mitteilte. "Jede Entscheidung wird mit dem Bundestrainer abgesprochen sein", heißt es. U18-Bundestrainer Steffen Ziesche wird durch Söderholms Absenz eine wichtige Rolle einnehmen, er wechselt aus dem Staff des Top Teams Peking zur Nationalmannschaft. Beim Top Team Peking ergänzt U16-Bundestrainer Thomas Schädler den Betreuerstab. Der frühere finnische Nationalspieler Ville Peltonen unterstützt den DEB beim Deutschland Cup in beratender Funktion. Ab Mittwoch verstärkt überdies noch Thomas Popiesch, Cheftrainer der Fischtown Pinguine Bremerhaven, das Trainerteam der Nationalmannschaft.
Auch beim Kader der A-Nationalmannschaft gab es kurz vor der Anreise am Sonntag noch Veränderungen. Verteidiger Moritz Seider bleibt nach Absprache aufgrund der Pandemielage in Schweden bei seinem Club Rögle BK, an den der 19-Jährige von den Detroit Red Wings ausgeliehen ist. Ebenso wird Assistenztrainer Cory Murphy nicht anreisen, er arbeitet ebenfalls bei Rögle BK. Zudem nimmt der Münchner Stürmer Patrick Hager nicht am Deutschland Cup teil, womit das Aufgebot der Nationalmannschaft drei Torhüter, acht Verteidiger und zwölf Stürmer umfasst.
Bundestrainer Toni Söderholm sagt zu seinem positiven Corona-Testergebnis: „Das ist ganz klar die größte persönliche Enttäuschung, die ich selbst als Spieler oder Trainer erlebt habe. Ich habe am Donnerstag noch Sport gemacht, am Abend begannen die Symptome mit Fieber und Husten. Zum Glück war ich an dem Tag nur bei mir zu Hause. Heute am Sonntag geht es mir schon besser. Das Gute ist, wenn man etwas Gutes sehen kann, dass wir uns im Trainerteam vorab schon für einen solchen Fall abgestimmt haben. Wir haben uns um Hilfe von außen gekümmert, wenn so etwas passieren sollte und sie auch gefunden. Deshalb wird uns Ville Peltonen als externer Berater unterstützen. Alle taktischen Dinge sind ganz klar und ich kann von daheim eingreifen, wenn es nötig ist. Wir werden jeden Tag zwei- bis viermal in Kontakt sein und die Abläufe und Inhalte besprechen. Die Trainingseinheiten werden gefilmt und ich bekomme sie geschickt. Jeden Abend werden wir den Tag durchgehen, bei den Spielen werden wir in der Drittelpause in Verbindung sein, da ist Vieles möglich. Es ist einfach ein Teil der Pandemielage, dass so etwas wie bei mir passieren kann.“