DEL2-Geschäftsführer René Rudorisch.
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DEL2-Geschäftsführer René Rudorisch äußerte sich gegenüber Eishockey NEWS am Freitagnachmittag zu den Vorwürfen in der Pressemitteilung des EV Landshut vom Donnerstag. Hintergrund: Der Club aus Niederbayern muss durch die 9+1-Regel trotz des Verbleibs einiger Spieler in häuslicher Quarantäne am Freitagabend zu seinem Spiel bei den Kassel Huskies antreten. Daraufhin kritisierte EVL-Geschäftsführer Ralf Hantschke das Verhalten der anderen Clubs und der Liga öffentlich.
Die Stellungnahme von René Rudorisch:
"Gemeinsam mit den Clubs, die Gesellschafter der Liga sind, wurde ein Fahrplan für die Saison 2020/21 besprochen und beschlossen. Dass Corona vor unserem Sport nicht haltmachen wird und es zu Schwierigkeiten kommen kann, war allen bewusst. Dennoch stimmten alle Clubs zu, diesen Weg zu gehen und gemäß der gemeinsam festgelegten Spielregeln zu agieren. Diese werden aktuell auch im Fall von Landshut angewandt und umgesetzt", so der DEL2-Geschäftsführer zur aktuellen Lage und zur Tatsache, dass die Landshuter am Freitagabend in Kassel antreten müssen.
Zum Landshuter Rumpfkader für die Auswärtspartie am Freitagabend in Kassel sagt Rudorisch: "Der aktuell zur Verfügung stehende Kader von Landshut ist am Standort negativ (PCR-Test) getestet worden und von Seiten der Gesundheitsbehörden wurde keine Quarantäne auferlegt. Insgesamt sind von 24 lizenzierten Spielern 17 Spieler im Sinne des Regelwerks spielberechtigt." Dass weitere Akteure des Clubs verletzungsbedingt ausfallen und die Förderlizenzspieler der Straubing Tigers (PENNY DEL) den Landshutern nicht nur Verfügung stehen, hat nichts mit der Pandemie zu tun und ist kein Grund für eine Spielverlegung.
Die vom EVL kommunizierte Empfehlung des Landshuter Gesundheitsamtes, den Spielbetrieb am Wochenende auszusetzen, kommentiert Rudorisch wie folgt: "Der angesprochene behördliche Hinweis bezieht sich auf die aktuellen Inzidenz-Zahlen in Landshut und Umgebung und ist ernst zu nehmen. Jedoch ist dies in keinster Weise an die aktuell nicht in Quarantäne befindlichen Spieler der Landshuter gerichtet. Profisport ist gemäß den aktuellen Bestimmungen der Politik unabhängig bestehender regionaler Inzidenzen genehmigt."
Zur öffentlichen Wirkung der Landshuter Mitteilung vom Donnerstag sagt der DEL2-Boss: "Wir alle sind uns der aktuellen Wirkung und Situation bewusst, finden diese weder gut, noch sind wir mit der jetzt auch öffentlichen Diskussion zufrieden. Allerdings geht es uns vordergründig darum, dass unser Sport eine Chance zum Überleben hat und unsere Spieler ihrem Beruf nachgehen können, auch im Sinne ihrer Familien – nicht mehr und nicht weniger, nach bestem Wissen und Gewissen und nach den von den Clubs selbst beschlossenen Regeln."
Auch zur von EVL-Boss Hantschke angeprangerten fehlenden Solidarität zwischen den Clubs äußert sich Rudorisch. "Es ist nicht richtig, die Solidarität der betroffenen Spielgegner in Frage zu stellen oder anzugreifen. Vielmehr beginnt die Solidarität mit der Akzeptanz der schwierigen Situation und der Bedingungen, unter denen wir den Spielbetrieb aufgenommen haben sowie dem Respektieren der von uns gemeinschaftlich aufgestellten Regeln. Diese Akzeptanz wird auch in den nächsten Wochen in höchstem Maße von allen Clubs einzufordern sein", blickt der DEL2-Geschäftsführer voraus.