Zuletzt war Minsk 2014 der Austragungsort einer Eishockey-WM.
Foto: imago images / ITAR-TASS
Der Eishockey-Weltverband hat am Montag den Abzug der Weltmeisterschaft 2021 aus Minsk (Weißrussland) beschlossen. Aus "Sicherheitsgründen", heißt es in der Mitteilung der IIHF, sei dieser Schritt unabwendbar gewesen. Nach einem Treffen zwischen IIHF-Präsident René Fasel und Weißrusslands Machthaber Alexander Lukashenko vor einer Woche hatte der öffentliche Druck auf den Eishockey-Weltverband, das Turnier aus Belarus abzuziehen, noch einmal kräftig zugenommen (mehr dazu in unserer aktuellen Print-Ausgabe!). Zuletzt hatten auch wichtige WM-Sponsoren wie zum Beispiel Skoda mit einem Boykott der Austragung in Weißrussland gedroht.
"Es ist eine sehr bedauerliche Sache, die gemeinsame Bewerbung von Minsk und Riga zurückzunehmen", sagte Fasel am Montag nach der Entscheidung. "Wir hatten darauf gehofft, dass die Weltmeisterschaft als ein Mittel für die Schlichtung und Beruhigung der sozialpolitischen Spannungen in Belarus fungieren könnte und hatten auf einen positiven Weg gehofft. Und auch wenn der IIHF Council der Ansicht ist, dass die Weltmeisterschaft nicht zum politischen Mittel für die eine oder andere Seiten werden sollte, hat sich herauskristallisiert, dass eine Austragung der WM in Minsk nicht angemessen wäre, wenn dort wichtigere Dinge zu regeln sind und zudem die Sicherheit der Teams, Zuschauer und Offiziellen im Vordergrund stehen muss."
DEB-Präsident Franz Reindl sagte zum Entschluss der IIHF: „Die getroffene Entscheidung ist wohl überlegt, konsequent und logisch. Ausrichter Belarus kann die Voraussetzungen nicht garantieren, die notwendig sind, um in diesem Jahr ein würdiger Gastgeber einer Eishockey-WM zu sein. Letztlich ist dieser Schritt in einer sehr sensiblen Lage ohne Alternative gewesen. Wir werden uns nun mit den verschiedenen Möglichkeiten weiter befassen, die hinsichtlich der WM 2021 auf dem Tisch liegen und in den Gremien zeitnah zu den Entscheidungen kommen, die die Gastgeberrolle für das diesjährige Turnier betreffen.“
Die IIHF Council muss sich nun mit dem Status von Co-Gastgeber Lettland (Riga) beschäftigen und will die Möglichkeit prüfen, die WM in ein einziges Stadion zu verlegen, um mit Blick auf die Corona-Pandemie Teamreisen zu reduzieren und einfachere Sicherheitsvorkehrungen treffen zu können.