Verteidiger Marcel Brandt von den Straubing Tigers im Trikot der deutschen Nationalmannschaft.
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Mit 28 Jahren ist Marcel Brandt im besten Eishockeyalter und auf dem vorläufigem Höhepunkt seiner Karriere angekommen. Der laufstarke und schussgewaltige Blueliner der Straubing Tigers wurde zum besten Verteidiger der PENNY DEL gewählt.
Herr Brandt, wie sehr hat sie die Auszeichnung als „Verteidiger des Jahres“ in der PENNY DEL überrascht?
Marcel Brandt: „Schon sehr. Damit habe ich nicht gerechnet. Es gibt ja doch ein paar sehr gute Verteidiger in der Liga. Ich war zwar der punktbeste deutsche, aber trotzdem war ich schon sehr überrascht über die Wahl. Das hat mich riesig gefreut.“
Sie waren lange Zeit Allrounder, wurden immer wieder auch im Angriff eingesetzt. Wie sehr hilft Ihnen das heute noch in Ihrer Rolle als Offensivverteidiger?
Brandt: „Dass ich weiß, wie der Stürmer denkt und wie seine Laufwege sind, das hilft mir extrem. Davon profitiere ich natürlich immer noch.“
Beim Nationalteam spielten Sie in den letzten beiden Partien an der Seite von Korbinian Holzer? Was kann man von so einem international erfahrenen Defensivspezialisten lernen?
Brandt: „Er ist der Fels in der Brandung. Korbi ist echt ein sehr ruhiger Spieler mit einem super Spielverständnis. Er hilft jedem Nebenmann weiter, auch mir, gerade weil ich ja auch erst seit zwei, drei Jahren richtig Verteidiger spiele.“
Hilft die Zeit beim Nationalteam als Ablenkung nach dem bitteren Saisonende in Mannheim? Haben Sie das Viertelfinal-Aus mit den Tigers schon verdaut?
Brandt: „Verdauen ist die eine Sache… nach so einer Serie, in der du die Chance hast, den Titelfavoriten Nummer eins rauszuwerfen und dann innerhalb von drei Minuten das dritte Spiel herschenkst. Das ist bitter, aber ich musste das nun verdrängen und mich auf die Nationalmannschaft konzentrieren. Wir sind Profis und müssen mit so etwas umgehen können.“
Ein kleiner Blick voraus: Trotz verkürzter Hauptrunde in der PENNY DEL haben Sie persönliche Bestmarken aufgestellt. Woran gilt es dennoch noch zu arbeiten?
Brandt: „Ich habe es im ersten Spiel gegen Tschechien gesehen. Du musst gegen so laufintensive Mannschaften immer im System bleiben, den Mann spielen, die einfachen Pässe anbringen – und das Stellungsspiel muss nochmal um eine Klasse besser werden. Dann ist das schon eine ganz gute Mischung, die ich so aufs Eis bringe.“
Interview: Sebastian Groß
Das komplette Gespräch finden Sie in der aktuellen Print-Ausgabe von Eishockey NEWS, genauso wie Beiträge zu den weiteren in der PENNY DEL ausgezeichneten Akteuren: Thomas Popiesch, Florian Elias, Joacim Eriksson und Marcel Noebels!