Das entscheidende Gegentor für Deutschland: Arttu Ruotsalainen überwindet Mathias Niederberger.
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Am Ende entschied ein Konter: Die deutsche Nationalmannschaft zog am Samstagabend in einem engen und über weite teile sehr schnellen WM-Spiel gegen den amtierenden Weltmeister Finnland knapp mit 1:2 (0:1, 1:0, 0:1) den Kürzeren und muss weiter um das Viertelfinale bangen. Den entscheidenden Treffer in einem schnellen Spiel, in dem die Mannschaft von Toni Söderholm hart arbeitete aber wenig Torschüsse erhielt, erzielte Arttu Ruotsalainen in der 52. Minute.
Wie von Söderholm angekündigt, wurden die Reihen verändert. Nicht nur Lukas Reichel war nach seinem erlittenen Check gegen Kopf aus dem Kasachstan-Spiel nicht dabei, auch Marcel Brandt und Lean Bergmann fehlten diesmal. Dafür spielten Andreas Eder, Daniel Fischbuch und John Peterka. Söderholm verzichtete auf den achten Verteidiger (Dominik Bittner bleibt als einziger Feldspieler ohne Einsatz) und spielte stattdessen mit 13 Stürmern.
On their fourth shot of the game, Holzer ties it up for @deb_teams at the halfway mark! 🇩🇪💪#GERFIN #IIHFWorlds pic.twitter.com/pJFKWaOe1z
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Das sehr schnelle Spiel begann mit einer Chance für Finnland nach bereits zehn Sekunden und einem Maskenschuss von Nico Krämmer an Jussi Olkinuora kurz darauf. Als Moritz Seider in der siebten Minute eine Strafzeit kassierte, ging es dann ebenfalls schnell: Vom Bully weg dauerte es acht Sekunden, bis der Puck nach dem Direktschuss von Anton Lundell zum 1:0 im Netz landete. Deutschland brauchte etwas, bis es sich die erste nennenswerte Chance erarbeitet hatte. Marcel Noebels zog nach elf Minuten gefährlich vor das Tor. Moritz Seider (14.) setzte einen Drei-auf-zwei-Konter in der 14. Minute am Tor vorbei, weil die Scheibe sprang, Tobias Rieder scheiterte in der 17. Minute am kurzen Eck an der Fanghand von Olkinuora. Dazwischen musste Mathias Niederberger noch mit dem Schoner gegen Arttu Ruotsalainen retten. Deutschland brachte lediglich drei Schüsse aufs Tor, Finnland auch nur acht.
Es blieb beim schnellen Spiel in Drittel zwei und weiter wenig Torchancen. Finnland blieb weiter kompakt und Deutschland arbeitete. Aus dieser Arbeit heraus fiel dann das 1:1 beinahe etwas überraschend. Bei einem Konter hatte Stefan Loibl den Puck im Drittel der Finnen abgelegt und Korbinian Holzer zog von der blauen Linie ab. Moritz Müller hatte Olkinuora die Sicht genommen. Dieser ärgerte sich sichtlich, den Puck passieren lassen zu müssen. Dieses Tor belebte das deutsche Spiel für einige Minuten. Leo Pföderl hätte dem Spiel gleich nach dem Ausgleich die komplette Wendung geben können. Gegen Marko Anttila rettete Niederberger mit schnell zugemachten Schonern in der 37. Minute aber dann das Unentschieden. In Überzahl kam das deutsche Team, für das im zweiten Drittel gar nur zwei Schüsse direkt auf das Tor gezählt wurden, danach zu keiner guten Chance.
Wakey wakeeyyyy!! How’s this for some action? 🔥
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Arttu Ruotsalainen is on fire at #IIHFWorlds! Finland up 2-1 with 7 minutes to go in the game! 🇫🇮#GERFIN @leijonat @BuffaloSabres pic.twitter.com/20X8dxozwZ
Das änderte sich gleich zu Drittelbeginn: Gleich mehrmals wurde Olkinuora (Eder, Eisenschmid, Nowak) geprüft (acht Torschüsse nun für Deutschland in diesem Drittel), die dickste Chance hatte aber auf der Gegenseite Jere Innala, der einen Schuss eigentlich gegen die Richtung von Niederbergers Bewegung abfälschte. Der Goalie erwischten den Puck aber gerade noch mit der Fanghand. In der nächsten Überzahl (ab der 47. Minute) für Finnland waren dann vor allem seine Vorderleute wieder gefragt: Tom Kühnhackl und Marco Nowak setzten zwei wichtige Blocks. Auch Finnland macht es auf der anderen Seite der deutschen Mannschaft schwer. Auch hier sprang in Überzahl nichts heraus.
Blitzschnell fiel dann das 2:1 für Finnland. Fabio Wagner wurde beim Versuch der Puckannahme im Mitteldrittel in der 52. Minute an der eigenen Spielerbank gecheckt, so entstand ein schneller Konter, bei dem Lundell Arttu Ruotsalainen perfekt bediente. Finnland machte der deutschen Mannschaft den Aufbau dann schwer. Jere Innala hätte in der 53. Minute nach einem Fehler von Holzer beinahe das 3:1 erzielt. Als in der Schlussphase Niederberger vom Eis war, scheiterten Eisenschmid und Plachta an Olkinuora.
Weiter geht es für die deutsche Mannschaft im Kampf um den Viertelfinaleinzug am Montag (15.15 Uhr bei SPORT1) gegen die USA, das zuvor gegen Norwegen knapp mit 2:1 gewonnen hatte. Das abschließende Gruppenspiel findet am Dienstag um 19.15 Uhr gegen Gastgeber Lettland statt (19.15 Uhr, SPORT1 live).
Michael Bauer