Korbinian Holzer hatte gegen Finnland das zwischenzeitliche 1:1 erzielt. Am Ende jubelten aber die Finnen.
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Deutschland arbeitete, Deutschland rackerte, Deutschland kämpfte, aber am Ende entschied ein Konter und damit „eine Kleinigkeit“, wie es Bundestrainer Toni Söderholm nach der 1:2-Niederlage gegen Finnland am Samstagabend ausdrückte. Und diese Kleinigkeit „war ärgerlich.“
Der amtierende Weltmeister war der erwartet harte und kompakt spielende Gegner: „Finnland hat rund ums Tor viel weggeblockt“, sagte Korbinian Holzer, der das zwischenzeitliche 1:1 im zweiten Drittel erzielt hatte. „Sie haben extrem stark vor dem Tor gespielt. Wir müssen mehr Scheiben aufs Tor bringen, müssen Nachschüsse und auch Chaos kreieren.“
Nach 40 Minuten zählte die offizielle Schussstatistik nur fünf Schüsse aufs Tor, bei Spielende waren es 13. Die interne deutsche Statistik kam auf 15 Torchancen, wie Söderholm erklärte. „Der Wert ist ok. Mehr kriegt man gegen eine Top-Mannschaft nicht. Wir hätten dennoch besser in der Offensive spielen können.“ Finnland habe auch gegen die anderen Mannschaften nicht mehr zugelassen. Für die Gegner hatte man 16 Chancen gezählt.
„Ich glaube, dass wir heute in bisschen frustriert sein können, denn da wäre mehr drin gewesen“, fuhr Holzer fort. „Wir haben uns zum Kasachstan-Spiel gesteigert. Es hätte im letzten Drittel in beide Richtungen gehen können. Eine kleine Situation hat Finnland zum 2:1 genutzt. Dass wir nur 1:2 verloren haben, darüber freut sich keiner, wir sind frustriert, denn wir haben mittlerweile eine anderen Anspruch.“
Es geht weiterhin sehr eng in der Gruppe zu. Deutschland ist mit neun Punkten mittlerweile auf den vierten Platz gerutscht, einen Zähler hinter Überraschungsteam Kasachstan (11:3 gegen Italien) und drei hinter dem nächsten Gegner USA (Montag, 15.15 Uhr, live bei SPORT1). „Wir haben gezeigt, dass wir mit den Top-Nationen mithalten können. Es ist noch nichts vorbei. Wir haben jetzt neun Punkte und noch zwei Spiele. Als nächstes geht es gegen die Amerikaner, da wollen wir bereit sein. Das wird wieder ein schweres Spiel.“
Ob dann Lukas Reichel wieder mit dabei ist, der ebenso wie Lean Bergmann und Marcel Brandt am Samstag pausierte, ist noch unklar. „Es ging ihm nach dem Training heute sehr gut“, sagte Söderholm. „Morgen machen wir weitere Tests. Sollte er zur Verfügung stehen, müssen wir überlegen, wie wir die Reihen zusammenstellen. Aber Gesundheit steht weiter über allem.“
Die neu ins Team gekommenen Andreas Eder, John Peterka und Daniel Fischbuch hatten beim Bundestrainer einen „positiven Eindruck“ hinterlassen. Beim USA-Spiel könnte außerdem Dominik Kahun nach überstandener Quarantäne (weitere positive Tests sind Voraussetzung) erstmals zum Einsatz kommen.
Michael Bauer