Ist auch 2021 mit den Adlern in der CHL im Einsatz: Thomas Larkin.
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Der italienische Nationalspieler und Verteidiger der Adler Mannheim (PENNY DEL) ist vom schwedischen Landgericht freigesprochen worden. In dem Prozess ging es um die Attacke gegen den kanadischen Stürmer Daniel Paille (Brynäs Gävle) am 7. November 2017 im Rahmen der Champions Hockey League (CHL). Larkin war damals mit einer Matchstrafe belegt und anschließend für vier Spiele gesperrt worden. Paille konnte seine Eishockeykarriere nicht mehr fortsetzen.
Aus diesem Grund hatte Paille über seinen Agenten Schadensersatzklagen gegen Larkin und die Adler Mannheim geltend gemacht, in denen er 5 Millionen Schwedische Kronen einforderte. Nach fast vier Jahren wurde die Anklageschrift im Bezirksgericht Gävle aufgenommen – und einem Monat nach Ende des Prozesses fiel am Freitag die Entscheidung: Das Gericht stellte sich ganz auf die Seite der Verteidiger und sprach Larkin sowohl von der Körperverletzung als auch von der Schadensersatzklage frei. „Es handelte sich nicht um einen vorsätzlichen Angriff. Die Anklage muss eingestellt werden“, heißt es im Urteil. "Es deutet alles darauf hin, dass es sich um eine Kollision handelte, die Thomas Larkin nicht vermeiden konnte, und nicht um einen vorsätzlichen Angriff“, wird das Gericht im Aftonbladet zitiert. Paille wird nun auch die Prozesskosten von Mannheim in Höhe von 1,8 Millionen Schwedischer Kronen übernehmen müssen.
Der Verteidiger von Thomas Larkin, Ulrik Smedberg, sagt gegenüber dem schwedischen Aftonbladet zur Entscheidung: „Das Urteil ist gut geschrieben. Wenn man sich das nur einmal ansieht, sieht es eklig aus, aber das Landgericht hat es genau analysiert, in Zeitlupe gesehen und von Profis analysieren lassen. Meine Freude über das Urteil darf nicht mit der Tatsache verwechselt werden, dass wir immer noch sehr traurig sind über das, was mit Paille passiert ist. Doch es kommt nicht selten vor, dass ein Eishockeyspieler nach wiederholten Gehirnerschütterungen in den Ruhestand muss. Allein in Schweden sind etwa hundert Männer davon betroffen.“
Staatsanwalt Joel Teran erklärt zum Urteil: „Das Gericht kommt zu dem Schluss, dass es sich nicht um ein bewusstes Tackle, sondern eher um einen Unfall handelt. Ich muss die Entscheidung des Bezirksgerichts überprüfen und dann Stellung nehmen, wenn ich damit einverstanden bin. Wenn ich das nicht bin, werde ich Berufung einlegen und dafür habe ich drei Wochen Zeit.“ Noch also ist das letzte Wort in diesem Fall vielleicht nicht gesprochen, doch das klare Urteil pro Larkin am Freitag gibt wenig Freiraum für Ansätze einer Berufung.