Heiko Vogler
Foto: Christian Fölsner
„Wir haben die Schnauze voll!“ und „wir wollen euch kämpfen sehen“ – mit diesen Sprechchören drückten die Fans des EV Landshut bei der 3:7-Schlappe gegen den EC Bad Nauheim am Freitagabend ihren Unmut über die sportliche Situation aus. Nur zwei der letzten 13 Spiele konnten die Niederbayern siegreich gestalten. So stürzte der EVL, am 8. Spieltag noch DEL2-Spitzenreiter, bis auf den zehnten Rang ab. Der Vorsprung auf einen Playdown-Platz beträgt aktuell lediglich einen Zähler.
Zwangsweise steht auch Trainer Heiko Vogler in der Kritik, denn einmal mehr verfügt der EV Landshut über einen hochkarätig besetzten Kader. Doch schon in seinem ersten PK-Statement am Freitag ging der 38-Jährige präventiv auf das akute Thema ein: „Wenn Fragen kommen sollten, ob die Mannschaft noch hinter dem Trainer steht oder gegen den Trainer spielt, dann fragen sie bitte gleich die Mannschaft. Ich weiß, dass meine Mannschaft hinter mir steht. Auch wenn die Ergebnisse momentan nicht dafür sprechen.“
Mehrmals betonte Vogler, dass er den Frust und die Unzufriedenheit der Anhänger verstehe. Daher werde man alles dafür tun, damit Fans und Zuschauer bald wieder zufrieden sind. „Wir werden den Bock umstoßen. Wir werden dafür alles tun, weil der EV Landshut nicht dort hingehört, wo er aktuell steht. Es sind noch 87 Punkte zu vergeben – und dabei werden wir auch noch punkten. Es ist eine beschissene Situation und wir sind uns dem Ernst der Lage bewusst. Es bringt aber nichts, wenn ich jetzt da runter gehe, draufschlage und alles schlecht rede. Es bringt auch nichts, wenn die Fans pfeifen. Dann gehen die Spieler noch verkrampfter ans Bully und wollen gar nicht mehr raus. Es ist jetzt so. Aber glauben sie mir: Mir tut das am meisten leid.“ Zudem ging der Head Coach auf „Internet-Rambos“ im Umfeld ein: „Am Anfang ist hier immer alles gut, dann ist auf einmal alles schlecht. Wir brauchen ein Mittel. Eine Balance in der Mitte. Hier gibt es nur hoch und tief.“ Abschließend betonte Vogler, der seinen Vertrag erst im Mai diesen Jahres vorzeitig bis 2025 verlängerte: „Wir sind im Verein selbst nicht zufrieden. Aber die Mannschaft steht zueinander. Wir hatten Gespräche und haben in unserem Alltag gewisse Dinge geändert. Jetzt braucht es auch Zeit.“
Die nächste Chance auf den Turnaround haben die Dreihelmenstädter am Sonntag in Ravensburg. In der kommenden Woche geht es für den EVL dann zu Spitzenreiter Kassel, ehe zwei Vergleiche mit Schlusslicht Bayreuth anstehen.