Zu Beginn der 1970er Jahre feierte der EV Füssen seine bis dato letzten beiden deutschen Meisterschaften.
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Der 11. Dezember 1922 sollte als der Tag in die deutsche Eishockey-Geschichte eingehen, an dem der spätere Rekordmeister, der EV Füssen gegründet wurde. Dabei ging es an diesem Montag zunächst eigentlich nur darum, ob eine Eisfläche im Füssener Ortsteil Bad Faulenbach weiter unterhalten werden sollte. Den ersten überregionalen Titel feierten die Ostallgäuer schließlich sieben Jahre später mit der bayerischen Meisterschaft. Bis zum Jahr 1973 sollten sogar ganze 16 deutsche Meisterschaften in der Titelsammlung des Traditionsvereins folgen.
In unserer aktuellen Printausgabe fasst unser Mitarbeiter Michael Lang – passend zum 100-jährigen Jubiläum am Wochenende – die Geschichte des EV Füssen zusammen und erinnert dabei an einige besondere Anekdoten, wie zum Beispiel den Grund, weshalb der Verein 1938 seine erste Spritzeisbahn bekam. Diese wurde gebaut, nachdem der als Zuschauer anwesende Bürgermeister am Mittersee ins Eis eingebrochen war. Auch an die Teilnahme beim legendären Spengler Cup 1953 in Davos wird erinnert. Der Cup selbst befindet sich übrigens zur großen Jubiläumsgala am Freitagabend als Leihgabe in Füssen vor Ort.
Zurückgeblickt wird aber auch darauf, wie der Stern des EV Füssen nach der 16. Meisterschaft zu Beginn der 1970er Jahre langsam zu sinken begann. Trauriger Tiefpunkt war die Insolvenz 2015 und der sportliche Neuanfang in der Bezirksliga. Mittlerweile ist der Traditionsverein zumindest wieder in der Oberliga beheimatet und begeht sein Jubiläumsspiel am Sonntag ausgerechnet gegen einen großen Rivalen der ersten Stunde, den ebenso ruhmreichen SC Riessersee.
Abgerundet wird die Seite zum Füssener Jubiläum in unserer aktuellen Printausgabe mit einem Interview unseres Mitarbeiters Hermann Kewitz, der sich mit dem Zeitzeugen Siegfried Schubert über dessen Heimatverein unterhalten hat. Der mittlerweile 83-Jährige wurde mit Füssen als Spieler siebenmal deutscher Meister und wirkte an einem weiteren Titelgewinn als Trainer mit. Später verfasste der langjährige deutsche Nationalspieler eine Chronik zur Geschichte des Clubs. Im Interview erzählt Schubert über Rituale vor den Spielen, Meisterfeiern und den damaligen Verdienst eines Spielers von „3.000 bis 4.000 Mark pro Saison“.