Soll die Saison der Adler retten: Der neue Trainer Dallas Eakins.
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Nur einen Tag nach seiner Ankunft stand Dallas Eakins in der vergangenen Woche bereits hinter der Bande der Adler Mannheim. Die ersten beiden Partien in Schwenningen und zuhause gegen Berlin gingen für den neuen Trainer des aktuell nur auf Platz zehn stehenden Titelkandidaten allerdings mit 1:3 verloren. An diesem Wochenende stehen für für den ehemaligen NHL-Coach die nächsten zwei Partien an – in Nürnberg und gegen Köln.
Herr Eakins, wie kam es dazu, dass Sie in Mannheim gelandet sind?
Dallas Eakins: „Es ist eine interessante Aufgabe, die da auf mich wartet. Mit dieser Möglichkeit hatte ich überhaupt nicht gerechnet, sie kam praktisch aus dem Nichts. Ich kenne diese Organisation schon seit Jahren und stand auch schon mit einigen Vorschlägen, Ideen und Information mit Mannheim in Kontakt. Es ist schon witzig, was aus solchen Beziehungen werden kann. Wenn man also das Niveau, die gesetzten Maßstäbe in Mannheim kennt, und dann kommt auch noch die Leidenschaft von Daniel Hopp (Gesellschafter der Adler; Anm. d. Autors) für diesen Sport hinzu, da kann man eigentlich nicht Nein sagen.“
Sie haben zwei Spiele in der DEL hinter sich. Ws ist bisher der größte Unterschied zwischen dem nordamerikanischen und dem deutschen Eishockey?
Eakins: „Was einem direkt ins Auge springt, ist die größere Eisfläche. Da habe ich mich zuerst drum gekümmert, denn bisher hatte ich es bei meinen Coaching-Stationen mit der kleineren Eisfläche zu tun – ebenso als Spieler. Aber ich habe festgestellt, dass sehr viel genau das Gleiche ist. Deswegen sehe ich keine größeren Umstellungen in meinem System. Die Spieler hier sind alle sehr engagiert und bemüht. Sie versuchen von Training zu Training, von Tag zu Tag meine Vorgaben, mein System umzusetzen. Coaching ist eben Coaching. Genauso wie das Managing, das Führen einer Mannschaft, hüben wie drüben gleich ist – oder zumindest sehr ähnlich.“
Was werden Sie ändern?
Eakins: „Als Erstes werde ich mich mal um die psychische Verfassung der Spieler kümmern. Was ich bisher gesehen habe, haben wir hier einige Spieler, die zurzeit nicht das bringen, was sie in der Lage sind zu zeigen. Ich denke, dass einige ihr Selbstvertrauen verloren haben und sich selbst hinterfragen. Das verlorene Selbstvertrauen müssen wir wieder zurückbringen. Daran arbeite ich bereits. Als Trainer musst du auch ein guter Psychologe sein. Aber ich kann ihnen eigentlich nicht richtig helfen, bis ich sie richtig kennengelernt habe. Das wird ein großer Teil meiner Arbeit der kommenden Wochen sein. Und dann werden natürlich auch ein paar systemrelevante Änderungen vorgenommen, von denen ich mir vorstelle, dass sie unser Spiel verbessern.“
Interview: Ivo Jaschick