Die Düsseldorfer EG fand keinen Weg, um die Ingolstädter Defensive am Donnerstagabend zu überwinden.
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Der vorletzte Spieltag vor Weihnachten in der PENNY DEL am Donnerstagabend hatte es in sich: Ein Phantomtor am Straubinger Pulverturm, ein Derbyfight bis in die Overtime in Mannheim und ein Krimi im Spitzenspiel zwischen Bremerhaven und München. Shutouts von Leon Hungerecker und Michael Garteig berscherten zudem den Teams aus Nürnberg und Ingolstadt jeweils drei Punkte. Die Grizzlys Wolfsburg entführten alle Zähler aus der Kölner LANXESS arena. An der Tabellenspitze gab es erneut einen Wechsel: Die Eisbären Berlin grüßen drei Tage vor Weihnachten wieder von Platz eins.
Die Szene des Spieltags ereignete sich aber in Straubing: Tigers-Stürmer JC Lipon (am Ende mit einem Hattrick plus Vorlage) hatte den Puck beim zwischenzeitlichen 3:1 für die Hausherren gegen Schwenningen im ersten Drittel nämlich unter der Torumrandung hindurch ins Gehäuse der Wild Wings bugsiert – just in dem Moment, als SERC-Torhüter Joacim Eriksson seinen eigenen Torpfosten mit der Schlittschuhkufe leicht angehoben hatte. Die im ersten Abschnitt viel geforderten Schiedsrichter Roman Gofman und Gordon Schukies bemühten nicht den Videobeweis – und so wurde der Irrtum nicht aufgedeckt. Sicher eine ganze bittere Situation für die Wild Wings, die den Fehler der Offiziellen spätestens im Videostudium in der ersten Drittelpause erkannten. Am Ende war dieser Treffer zwar mit wegbereitend für den deutlichen 6:3-Heimsieg der Niederbayern über die Wild Wings, spielentscheidend war die Situation indes nicht. So sagte Schwenningens Coach Steve Walker nach dem Spiel: "Gratulation an Straubing zu einem völlig verdienten Sieg. Wir kamen überhaupt nicht ins Spiel. Und dann war der Treffer zum 3:1, der eigentlich keiner war, schwer zu verdauen."
Im Spitzenspiel zwischen Bremerhaven und München setzten sich die heimischen Fischtown Pinguins mit 2:1 im Penalty-Schießen durch. Ziga Jeglic bescherte den Seestädtern den Sieg über den Meister im Duell der beiden Playoff-Viertelfinalkonkurrenten aus der Vorsaison. Zuvor hatte Ross Mauermann den frühen Rückstand nach einem Treffer von Münchens Austin Ortega ausgeglichen. Trotz des Erfolg mussten die Pinguins ihre Tabellenführung an Verfolger Eisbären Berlin übergeben.
Berlin feierte in einer sehr torreichen Partie gegen Augsburg den nächsten Heimsieg und eroberte damit die Tabellenführung zurück. Bereits nach 40 Spielminuten stand es 5:3 für die Eisbären gegen den Außenseiter. Am Ende wurde es nach zwei späten Toren der Panther zwar noch einmal spannend, doch die Hauptstädter brachten den 6:5-Heimsieg über die Ziellinie. Keinen guten Abend erwischten die Kölner Haie im Heimspiel gegen die Grizzlys aus Wolfsburg und lagen nach 45 Minuten bereits mit 0:3 zurück. Doch auch hier sorgten zwei späte Tore der Haie noch einmal für Spannung in den Schlusssekunden. Nachdem der bis dahin glänzend aufgelegte Grizzlys-Schlussmann Hannibal Weitzmann verletzt vom Eis musste (54.), wurde Dustin Strahlmeier ins kalte Wasser geworfen. Der musste zweimal hinter sich greifen, rettete den Auswärtssieg der Niedersachsen aber in den Schlusssekunden. Wie die Eisbären brachten somit auch die Grizzlys ihre knappe Führung über die Zeit und gewannen auswärts mit 3:2. In der Tabellen überholte das Team von Trainer Mike Stewart damit die Kölner Haie und ist nun neuer Tabellenvierter.
Kein einziger Treffer war am Donnerstag den Teams aus Iserlohn und Düsseldorf vergönnt. Die DEG unterlag zu Hause dem ERC Ingolstadt mit 0:2. Die Roosters zogen auswärts in Nürnberg beim 0:3 den Kürzeren. Sowohl Ingolstadts Michael Garteig (26 Saves) als auch Nürnbergs Leon Hungerecker (22 Saves) hielten ihren Kasten am Donnerstagabend sauber. Durch den Heimerfolg eroberten die Ice Tigers nicht nur Platz elf, sondern hielten auch Schlusslicht Iserlohn weiter auf Abstand. Spannend war das Derby zwischen Mannheim und Frankfurt: Stefan Loibl traf in der Overtime zum Sieg der Adler, die zuvor zweimal eine Führung gegen nie aufgebende Löwen verspielt hatten.
Sebastian Groß