Die Hannover Indians feierten mit 10:1 gegen den SC Riessersee den höchsten Sieg des Tages und zogen ins Viertelfinale ein.
Foto: Stefan Zwing
Im dritten Spiel des Achtelfinals in der Oberliga gab es bereits sechs Entscheidungen: Nach 3:0-Sweeps stehen die Teams der Hannover Scorpions, Hannover Indians, Tilburg Trappers (alle Oberliga Nord), Blue Devils Weiden, Heilbronner Falken und des EC Peiting (alle Oberliga Süd) bereits im Viertelfinale. Die Saale Bulls Halle und die Hammer Eisbären konnten derweil auswärts siegen und sich jeweils einen Matchpuck am Sonntag vor heimischer Kulisse sichern.
Der Favorit Hannover Scorpions tat sich zu Beginn der Begegnung gegen den Höchstadter EC schwer und rannte nach etwas mehr als 24 Minuten bereits einem 0:2-Rückstand hinterher. Doch das Tor von Sergei Topol schien die Skorpione, Hauptrunden-Meister der Oberliga Nord, aufzuwecken; sie glichen zunächst aus und gingen dann sogar in Führung, die sie immer weiter ausbauten. Gleichzeitig ließ die Defensive nur noch einen Jubel der Höchstädter zu, sodass die Scorpions letztlich doch deutlich mit 7:3 siegten. Damit war der Einzug ins Viertelfinale für die Niedersachsen gebucht. Die Blue Devils Weiden waren als Süd-Meister in ihrem Achtelfinale gegen die Herner EV Miners ähnlich favorisiert wie die Scorpions gegen Höchstadt und machten einen ähnlich überzeugenden Job. Im ersten Drittel sah es mit dem 1:0 noch etwas zögerlich aus, doch mit Beginn des Mittelabschnitts gaben sie richtig Gas. So brauchten die blauen Teufel dann nicht einmal vier Minuten, um aus dem 1:0 ein 5:0 zu machen. In der zweiten Hälfte fielen zwar weniger Tore, aber der Triumph – am Schluss war es ein 7:1-Erfolg – und der Viertelfinaleinzug der Weidener gerieten nie in Gefahr.
Mit einem 2:0 in der Serie gingen die Tilburg Trappers in ihr zweites Heimspiel gegen die Tölzer Löwen. Nach je einem Treffer in den ersten beiden Dritteln sollten die Niederländer in den letzten zehn Minuten noch drei weitere Tore folgen lassen – allein zwei davon gingen auf das Konto des Kanadiers Kaid Oliver. Auf der anderen Seite des Eises war Trappers-Schlussmann Cedrick Andree an diesem Abend unüberwindbar, was zu einem 5:0-Sieg für die Tilburger und dem sicheren Einzug ins Viertelfinale führte. Die TecArt Black Dragons Erfurt hatten bisher tapfer gegen den Süd-Zweiten Heilbronner Falken gekämpft, doch die beiden ersten Vergleiche gingen an die Heilbronner. Im dritten Durchgang nun schafften es die Thüringer, den Favoriten in die Verlängerung zu zwingen. Verantwortlich dafür waren vor allem Harrison Reed, der das 1:0 von Thomas Supis ausglich, und Dragons-Goalie Konstantin Kessler, der in der regulären Spielzeit 97,4 Prozent aller Schüsse auf den Erfurter Kasten abwehren konnte. Nach 8:45 Minuten in der Overtime war der Traum der Drachen dann ausgeträumt, Niklas Jentsch schoss seine Falken mit seinem 2:1 ins Viertelfinale.
Auch die Hannover Indians konnten in der dritten Partie gegen den SC Riessersee bereits das Viertelfinale klarmachen. Und dass sie das vorhatten, daran ließen sie sie spätestens ab Mitte des ersten Drittels keine Zweifel. Branislav Pohanka startete den Torreigen in der zehnten Minute, der allein im ersten Spielabschnitt ein 5:0 für die Indians auf die Anzeigetafel brachte. Auch im ersten Teil des Mitteldrittels netzten die Hausherren noch dreimal ein, dann wurde es hinter SCR-Goalie Michael Boehm, der nach dem vierten Tor den Platz von Andreas Mechel übernahm, etwas ruhiger. Nach dem Ehrentreffer für die Gäste durch Moritz Köttstorfer legte Tom Stumpe noch einmal nach und machte das Ergebnis zweistellig. Das 10:1 war dann auch für die Indians das Ticket in die nächste Playoff-Runde.
Die ESC Wohnbau Moskitos Essen mussten Spiel 3 gegen den EC Peiting unbedingt gewinnen, wenn sie die Chance auf den Einzug ins Viertelfinale wahren wollten. Zu Beginn gab aber der Gast aus dem Süden den Takt an und hatte sich nach elf Minuten bereits ein 3:0 erarbeitet. Doch noch vor der ersten Pause kam Essen bis auf 2:3 ran und hielt die Hoffnung der Fans am Leben. Aber mit Beginn des Mitteldrittels fanden die Stechmücken dann keinen Weg mehr vorbei am starken ECP-Torhüter Konrad Fiedler, während dessen Mitspieler, allen voran der Vierfach-Torschütze Thomas Heger, sich weiter treffsicher zeigten. Mit 2:7 musste Essen sich letztendlich klar geschlagen geben, Peiting darf im Viertelfinale weitermachen.
Die Hammer Eisbären machten es in ihrem Match beim Deggendorfer SC spannend. Nach einem torlosen ersten Drittel bezwangen sie als erste den gegnerischen Goalie und gingen mit einem 2:0 in die zweite Pause. Doch nach dieser waren es zunächst die Deggendorfer, die jubeln durften. In der 55. Minute stellte Benedikt Schopper dann auf 2:2, aber die Nordrhein-Westfalen ließen sich nicht nervös machen. Keine vier Minuten nach dem späten Ausgleich und gerade einmal 89 Sekunden vor der Schlusssirene netzte Gianluca Balla zum 3:2 für den Nord-Vertreter ein. Hamm sichert sich damit eine 2:1-Führung in der Achtelfinalserie gegen Deggendorf.
Die Begegnung der ECDC Memmingen Indians gegen die Saale Bulls Halle war die zweite Serie, die am Freitagabend nicht bereits entschieden werden konnte. Dass beide Teams auf einem sehr ähnlichen Niveau agieren, konnte man auch in Spiel 3 sehen. Memmingens 1:0-Vorteil drehten die Bullen und hatten nach den ersten 14 torreichen Minuten die Nase mit 3:1 vorne. Dann kam Memmingen mit seiner Aufholjagd und egalisierte den Stand bis zum Ende der regulären Spielzeit auf 3:3. In der Verlängerung war es dann Adam Domogalla, der für die Hallenser einnetzte und ihnen eine 2:1-Serienführung bescherte. Damit treffen sich beide Teams am Sonntag in Halle wieder, wo die Hausherren das Viertelfinale klarmachen können.
Annette Laqua