Der EV Landshut um Doppeltorschütze David Stieler (rechts) besiegte beim Viertelfinal-Auftakt den ESV Kaufbeuren um Youngster Sten Fischer mit 4:1.
Foto: Christian Fölsner
Beim Viertelfinal-Auftakt in der DEL2 blieben große Überraschungen aus. Kassel (5:1 gegen Weißwasser), Crimmitschau (3:0 gegen Krefeld) und Landshut (4:1 gegen Kaufbeuren) gewannen ihre Heimspiele. Der Tabellenzweite aus Regensburg verspielte eine 2:0-Führung und unterlag den Ravensburg Towerstars mit 2:3 nach Verlängerung. Die beiden Playdown-Matches gingen jeweils an die Gastgeber: Rosenheim bezwang Bietigheim mit 4:2, Selb setzte sich gegen Dresden mit 3:2 durch.
Der formstarke Lane Scheidl (5.), der in den Pre-Playoffs zwei Overtime-Siegtore erzielt hatte, brachte den Underdog aus Weißwasser in Kassel in Front. Erst elf Sekunden vor der ersten Pause gelang Goalgetter Yannik Valenti (20.) der Ausgleich. Im zweiten Drittel nahmen die Schlittenhunde Fahrt auf und bogen durch die Tore von Ryan Olsen (23.), Alec Ahlroth (26.) und Joel Lowry (40.) auf die Siegerstraße ab. Der pfeilschnelle Tristan Keck (49.) besorgte den 5:1-Endstand.
Regensburg musste beim ersten Duell mit Ravensburg ohne den ehemaligen NHL-Crack David Booth auskommen. Dafür rückte der Tscheche Richard Divis ins Lineup. Die ersten beiden Viertelfinal-Tore in der DEL2-Historie der Eisbären gingen allerdings auf das Konto des 41-jährigen Stürmers Andrew Schembri (18./29.). Mit einer schönen Einzelleistung brachte Sam Herr (37.) den amtierenden Meister zurück ins Match, und nach dem 2:2-Ausgleich durch Youngster Tim Gorgenländer (45.) wurde für die Entscheidung eine Verlängerung benötigt. Dort schlug ausgerechnet Defensivverteidiger Florin Ketterer (70.) zu – Aufholjagd vollendet. Zuvor hatte Matt Alfaro in der offensiven Zone einen entscheidenden Zweikampf gewonnen.
In Unterzahl markierte Crimmitschaus Angreifer Thomas Reichel (9.) den ersten Treffer in der Serie gegen Krefeld. Dann entwickelte sich ein harter Schlagabtausch, ehe Top-Verteidiger Max Balinson (32.) aus seiner Lieblingsposition im Powerplay erhöhte. Die Vorarbeit lieferte Tobias Lindberg. Das 3:0 markierte der Goldhelm der Westsachsen nach einem Doppelpass mit Balinson dann selbst (48.). Einen gelungenen Playoff-Einstand erlebte auch Eispiraten-Goalie Oleg Shilin, der gegen seinen Ex-Club 31 Saves verzeichnete.
Landshut ließ im ersten Drittel gegen Kaufbeuren nicht viel zu – und erarbeitete sich offensiv das Quäntchen Glück. David Stielers Pass (12.) wurde von ESVK-Defender Sten Fischer unglücklich ins eigene Netz bugsiert. In sehenswerter Manier legte Thomas Brandl (25.), der in Überzahl aus schwieriger Position gekonnt abfälschte, nach. Kaufbeurens Anschlusstreffer durch Sebastian Gorcik (49.) verpuffte, weil Stieler wieder das Glück auf seiner Seite hatte. Diesmal landete ein Pass des Deutsch-Tschechen bei ESVK-Defender Simon Schütz – und schlug wieder hinter Goalie Daniel Fießinger ein. Brett Cameron (59.) erzielte via Empty-Net-Goal den 4:1-Endstand.
Beim Playdown-Duell in Rosenheim handelte sich Bietigheims Defender Niklas Heinzinger bereits nach 33 Sekunden eine große Strafe ein. Im Powerplay schlug der ehemalige Steeler Norman Hauner (4.) zu, als Gäste-Torhüter Olafr Schmidt den Puck mit seinem Schläger verpasst hatte. Dann verhinderte Starbulls-Schlussmann Oskar Autio bei einem Unterzahl-Alleingang von Alexander Preibisch den Ausgleich. Anschließend kämpfte das Hauptrunden-Schlusslicht aufopferungsvoll, kassierte aber sechs Sekunden vor der zweiten Pause einen Nackenschlag. Hauner (40.) entwischte der Steelers-Defensive und zog trocken ab. Chris Doderos 3:0 (45.) sah wie die Vorentscheidung aus, doch Bietigheim kam noch auf ein Tor heran. Hauner (60.) vollendete mit einem Schuss ins verwaiste Steelers-Gehäuse aber schließlich seinen Hattrick. Rosenheim benötigt nach dem 4:2-Erfolg somit nur noch einen Sieg für den Klassenerhalt.
Nach torlosen ersten 20 Minuten sahen die 2.260 Zuschauer in Selb im Mittelabschnitt gleich fünf Treffer. Daniel Schwamberger (30.) beantwortete die Eislöwen-Führung durch Tomas Andres (27.). In Unterzahl legte Routinier Chad Bassen (31.) erstmals für die Wölfe vor, ehe David Rundqvist (36.) das 2:2 erzielte. Ausgerechnet der ehemalige Dresdner Arturs Kruminsch (36.) reagierte nur 21 Sekunden später – letztendlich das Game-Winning-Goal. Zum Matchwinner beim 3:2-Coup der Hausherren wurde Torhüter Michael Bitzer (34 Paraden).
Tim Heß