Die Hannover Scorpions (weiße Trikots) treffen im Viertelfinale der Oberliga-Playoffs auf den Lokalrivalen, die Hannover Indians (rote Trikots).
Foto: Florian Petrow
Da waren es nur noch acht. Mit dem Deggendorfer SC, der Spiel fünf gegen die Hammer Eisbären mit 2:1 für sich entscheiden konnte und den Memmingen Indians, die mit gleichem Ergebnis die Saale Bulls Halle besiegten, war am Dienstagabend das Teilnehmerfeld für das Playoff-Viertelfinale in der Oberliga komplett. In der am Freitag startenden Runde der besten acht Teams können sich die Zuschauer nun auf einige interessante Duelle freuen.
Beide Hauptrundenmeister bekommen es zum Beispiel mit Gegnern zu tun, gegen die sie bereits in der Hauptrunde viermal antreten mussten. Süd-Meister Weiden trifft auf den EC Peiting. Während die Blue Devils ihre Aufgabe im Achtelfinale erwartungsgemäß souverän lösten und den Herner EV Miners in drei Spielen keine Chance ließen, setzte der ECP ein überraschend deutliches Ausrufezeichen: Gegen die ESC Wohnbau Moskitos Essen, dem Dritten aus der Oberliga Nord, setzte sich das „gallische Dorf" glatt mit 3:0 Siegen durch. Weiden ist zwar auch gegen Peiting der klare Favorit und konnte alle vier Duelle in der Hauptrunde für sich entscheiden, mit einer ähnlichen Mentalität und Mannschaftsleistung wie gegen Essen können die Peitinger aber auch die Blue Devils ärgern.
Die Hannover Scorpions treffen als Nord-Champion auf einen Gegner, den sie nur zu gut kennen: Das Viertelfinale gegen den Lokalrivalen vom Pferdeturm könnte zum absoluten Highlight der Runde werden. Dafür müssen die Indians aber einen Weg finden, die lange Serie von zuletzt 18 Derby-Niederlagen am Stück zu brechen. Fantastische Stimmung und unterhaltsames Eishockey verspricht die Serie aber allemal.
Ein reines Süd-Duell gibt es zwischen den Heilbronner Falken und den Memmingen Indians. Heilbronn hatte einen Top-Endspurt in der Hauptrunde hingelegt, sich in der Achtelfinalserie gegen die TecArt Black Dragons Erfurt aber zum Teil überraschend schwer getan. Dennoch konnte man die Serie am Ende mit 3:0 gewinnen. Gegen Memmingen ist die Bilanz in den jüngsten vier Hauptrundenduellen ausgeglichen: Beide Teams gewannen je einmal in Overtime und einmal in der regulären Spielzeit. Die Falken werden sich steigern müssen, um ihrer Favoritenrolle in der Serie gerecht zu werden. Bei den Indians wird es darauf ankommen, ob die kurze Pause nach der Fünf-Spiele-Serie gegen Halle Fluch oder Segen ist.
Das letzte Duell ist wohl gleichzeitig die größte „Wild Card" der Runde: Die Tilburg Trappers erwarten am Freitag den Deggendorfer SC zum Auftaktspiel im „ijssportcentrum Stappegoor". Es ist das Duell Zweiter aus dem Norden gegen den Dritten aus dem Süden. Tilburg löste, glanzlos aber souverän, im Achtelfinale die Pflichtaufgabe gegen die Tölzer Löwen in drei Spielen. Deggendorf war eigentlich als Favorit in die Serie gegen die Hammer Eisbären gegangen, aufgrund von einigen Ausfällen blieb die Serie aber bis zur Schlusssirene im entscheidenden fünften Spiel spannend. Auch das Viertelfinale gegen die Niederländer verspricht einiges an Spannung und ein Duell auf Augenhöhe.
Michael Wutz