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Samstag, 18. Mai 2024

Gegen Polen mit viel Familie in der WM-Arena Gegen das eigene Geburtsland: Auf das nächste DEB-Offensivspektakel folgt für Stachowiak und Szuber ein „sehr emotionales Spiel"

Beim 8:2-Kantersieg gegen Kasachstan verzeichnete Wojciech Stachowiak (24) vier Assists. Das war dem deutschen Mittelstürmer zuletzt „vielleicht in der DNL oder bei den Knaben" gelungen.
Foto: City-Press

Der 8:2-Kantersieg gegen Kasachstan war eine besondere Partie für Wojciech Stachowiak. Vier Assists in einem Match, das war dem deutschen Center zuletzt „vielleicht in der DNL oder bei den Knaben“ gelungen, wie sich Stachowiak am Freitagabend zu erinnern versuchte. Für den 24-Jährigen folgt am Samstagnachmittag (16.20 Uhr; live bei ProSieben, MagentaSport und Sportdeutschland.TV) sofort die nächste besondere Begegnung, trifft er mit der DEB-Auswahl doch dann auf sein Geburtsland Polen. Mit einem weiteren Dreier im sechsten von sieben WM-Vorrundenspielen hätte die deutsche Mannschaft den Viertelfinaleinzug schon so gut wie sicher.

„Das wird ein sehr emotionales Spiel für mich“, blickte Stachowiak auf das Duell gegen den Aufsteiger voraus. „Ich bin in Polen aufgewachsen, bis ich elf Jahre alt war, meine ganze Familie wohnt dort.“ Sieben Familienmitglieder wurden bereits mit Tickets versorgt, bei Maksymilian Szuber sind es sogar „zwei Hände voll“. Der DEB-Verteidiger wurde ebenfalls in Polen geboren und freut sich auf die Chance, seine Verwandtschaft nach teils langer Zeit („Meine Cousinen habe ich fast zwei Jahre nicht mehr gesehen“) wiederzutreffen. Welchem Team die Loyalität der Familie gehört, da konnte Szuber indes keine Garantien abgeben. „Meine Eltern werden im deutschen Trikot da sein, meine Oma bestimmt auch, aber ich will da nicht zu viel versprechen“, lachte der 21-Jährige, während Stachowiaks Verwandtschaft den „Konflikt“ geschickt umschiffen wird: „Sie kommen alle im Ingolstadt-Trikot.“

Stachowiak mit seinen vier Vorlagen und Szuber mit seinem Treffer zum 1:0 nach nur 62 Sekunden waren gegen Kasachstan 48 Stunden nach dem 8:1-Erfolg über Lettland am nächsten deutschen Offensivspektakel beteiligt. „Wir haben Spieler, die extrem schnell sind und Tore schießen können – und zwar nicht bloß ein oder zwei, sondern eigentlich die ganze Mannschaft“, sagte DEB-Keeper Philipp Grubauer, der gegen Polen eine Pause erhalten soll, während Bundestrainer Harold Kreis nach einer „durchweg stabilen Leistung“ feststellen durfte: „Jeder hat sich mit eingebracht mit seiner Leistung, alle sind an Bord. Jede Reihe hat ihre eigene Identität, aber auf ihre Art und Weise leisten sie alle einen großen Beitrag.“

Besonders exzellent funktionierte gegen Kasachstan erneut die vor der Partie gegen Lettland neu zusammengestellte Angriffsformation mit Stachowiak sowie den beiden NHL-Stürmern Lukas Reichel und JJ Peterka. „Es macht übertrieben viel Spaß. Das sind zwei Top-Spieler. Es ist eine Ehre, mit ihnen zu spielen“, sagte Stachowiak. „Die Chemie zwischen uns stimmt. Wir sind einfach drei junge Spieler, die Spaß haben und Offensive kreieren wollen.“ Insgesamt fünf Tore in den jüngsten beiden Matches belegen, wie gut dieses Vorhaben in die Tat umgesetzt wird. Für Reichel sprang gegen die Kasachen ausgerechnet am Geburtstag sogar ein Doppelpack heraus. „Da muss ich die Jungs mal auf ein Abendessen oder ein Bier einladen, aber auf jeden Fall noch nicht heute – vielleicht in Prag hoffentlich“, richtete der nun 22-Jährige den Blick danach bereits Richtung K.-o.-Phase.

Erst einmal muss die DEB-Auswahl aber die Pflichtaufgabe Polen lösen. „Das ist eine sehr physische Mannschaft. Sie spielen viel Körper und arbeiten sehr hart, wir dürfen sie nicht unterschätzen“, warnte Stachowiak vor dem Weltranglisten-22., der nicht nur bei der 1:4-Niederlage gegen die USA am Freitagabend demonstrierte, dass er neben einer riesigen Portion Leidenschaft auch eine durchaus kompakte Verteidigung in die Waagschale werfen kann. Wenn die deutsche Mannschaft an die jüngsten beiden Partien anknüpft, sollten die Polen dennoch keine allzu große Hürde darstellen. Szuber kündigte trotz der besonderen Verbindung zum nächsten Gegner jedenfalls schon mal an: „Wir werden denen nichts schenken und weiter Gas geben.“

Stefan Wasmer


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Notizen

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