Leon Draisaitl vor dem entscheidenden siebten Spiel im Finale um den Stanley Cup.
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Leon Draisaitl wirkte enttäuscht, aber gefasst, als er da vor den Mikrofonen der Journalisten stand. „Wirklich, wirklich hart“, „herzzerreißend“ und „hart in Worte zu fassen“ sei das, was er gerade erlebt habe. Nach dem Comeback nach dem 0:3-Rückstand in der Finalserie gegen die Florida Panthers verloren die Edmonton Oilers in der Nacht auf Dienstag das siebte Spiel um den Stanley Cup mit 1:2.
„Wir waren ein Drittel, vielleicht einen Schuss davon entfernt, vielleicht das Ding zu holen“, sagte er. „Nun müssen wir wieder durch 82 Hauptrundenspiele durch und dann gut genug spielen, um wieder die Chance darauf zu bekommen.“ Dennoch sei er unglaublich stolz auf sein Mannschaft. „Wir haben das ganze Jahr durchgehalten und bis zum Schluss gekämpft.“
Die Oilers, die als Mitfavoriten auf den Stanley Cup in die Saison gestartet waren, fanden sich nach wenigen Spielen ganz hinten in der Tabelle, für wenige Stunden sogar auf dem letzten Platz. Das hatte Jay Woodcroft nach zehn Niederlagen aus den ersten 13 Spielen seinen Job gekostet. Unter Nachfolger Kris Knoblauch legten die Oilers dann unter anderem eine 16 Spiele andauernde Siegesserie hin.
„Die Leute haben uns früh in der Saison schon abgeschrieben, dann haben sie uns in der Vancouver-Serie abgeschrieben“, sagte Draisaitl. „Wir haben immer an uns geglaubt, dass wir gewinnen können. Das zeigt, den Charakter, den das Team hat Recht viel näher kann man nicht rankommen, aber am Ende des Tages können wir uns davon auch nichts kaufen.“
Draisaitl beendet die Playoffs mit zehn Toren und 21 Vorlagen auf Rang drei der Scorerwertung. Nach herausragendem Start in den Serien gegen Los Angeles (zehn Punkte in fünf Spielen) und Vancouver (13 Punkte in sieben Spielen) konnte er in den beiden Serien gegen Dallas (vier Punkte in sechs Spielen) und Florida (drei Punkte) nicht mehr so viel scoren. Es gab deshalb Spekulationen, ob er sich eine Verletzung zugezogen hat. „Jeder kämpft in dieser Phase mit irgendetwas, die einen mit mehr, die anderen mit weniger.“
Michael Bauer